#35 - Malte Dreher, war der Kiosk in Frankfurt deine verrückteste Idee?

Shownotes

Der Kiosk zwischen Lust und Laster – 15 Jahre Markengeschichte

Über unseren Gast: Malte Dreher ist Gründer des Private Banking Magazins und Herausgeber von DAS INVESTMENT. Als ehemaliger Chefredakteur prägte er die deutsche Finanzmedienlandschaft und initiierte (unfreiwillig) eines der ungewöhnlichsten Marketing-Projekte der Branche.

In dieser Episode besprochen: 📍 Der Kiosk in Frankfurt Standort: Kaiserstraße 30a, Frankfurt am Main Seit 2010 mit DAS INVESTMENT-Branding Neu: Columbia Threadneedle Investments als Co-Sponsor

Themen der Episode:

  • Die Entstehungsgeschichte: Eine vertauschte Visitenkarte
  • Out-of-Home-Marketing im digitalen Zeitalter
  • Die Transformation der Finanzmedien seit 2010
  • Frankfurt als Finanzmetropole
  • Community-Building in der B2B-Kommunikation
  • Die Rolle von sozialen Medien und visueller Präsenz von Orten

Weitere Informationen:

DAS INVESTMENT: www.dasinvestment.com Private Banking Magazin: www.private-banking-magazin.de

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00:00:00: Und zwei Tage später ruft mich in Hamburg dann der türkisch-sprachige Kiosk-Betreiber an

00:00:05: und erzählt mir, dass sie jetzt gerne doch ne Marquise von uns hätten.

00:00:08: Und ich wusste das gar nicht.

00:00:10: Der sagte dann mit wirklich tiefster Überzeugung,

00:00:12: "Du hast mir doch die Visitenkarte gegeben, du warst doch an meinem Kiosk,

00:00:15: du hast doch da auch noch ein Bier getrunken."

00:00:16: Dann meinte ich, nein, ich war nicht.

00:00:17: Weder an deinem Kiosk noch trinke ich da ein Bier.

00:00:19: Du warst in Frankfurt, du hast mir deine Visitenkarte gegeben, nicht so.

00:00:21: Nein, ich war in Frankfurt, aber ich ...

00:00:28: Die Portfolio, Leute.

00:00:58: Das Instagram ausgerechnet ein Bier am Bütchen zum Hotspot wird.

00:01:02: Wie sich Finanzmedien wandeln und weshalb die Zukunft der Kommunikation

00:01:06: möglicherweise in der Vergangenheit liegt.

00:01:08: Eine Geschichte über Zufälle, die zu ikonen werden.

00:01:12: Ich wünsche viel Spaß beim Zuhören.

00:01:14: Risiko-Hinweis.

00:01:15: Die Inhalte dieses Podcasts beinhalten keine Kaufempfehlungen,

00:01:18: sondern dienen ausschließlich der Information und Unterhaltung.

00:01:21: Es handelt sich dabei um keine Anlageberatung.

00:01:24: Und jetzt geht's los.

00:01:26: Malte, du bist ja der Gründer des Private Banking-Magazins,

00:01:29: Herausgeber von "Das Investment" und auch mein Vorgänger.

00:01:32: Du warst ja selber viele Jahre Chefredakteur der Marke.

00:01:36: Eine deiner Ideen, die die Zeit ja tatsächlich überdauert haben,

00:01:39: ist dieser Kiosk in Frankfurt, Kaiserstraße 30a.

00:01:42: Hand aufs Herz, wie oft stehst du da selbst noch pro Jahr davor

00:01:45: und denkst dir, Mensch, das war ziemlich bekloppte Idee?

00:01:48: Nein, euch bin, glaube ich, zwangsläufig.

00:01:51: So bei jedem Frankfurt-Besuch kommt man da einmal dran,

00:01:54: vorbeigestäubert.

00:01:56: Das zeigte erst mal was für eine geile Ecke, der da hat.

00:01:59: Also, der steht ja irgendwo zwischen Lust und Laster,

00:02:01: also links, fein, ins rechts.

00:02:03: Das leichte Leben, möchte man sagen.

00:02:05: Zwischen Bahnhof und Goldman-Sex, quasi.

00:02:07: Ganz genau.

00:02:08: Und nein, es war noch nicht mal meine Idee.

00:02:09: Die Geschichte ist ja, kann ich dir die kurz erzählen?

00:02:12: Ja, also es begann ja im Mai 2010.

00:02:14: Orangene Marquise, Kaiserstraße, wie kam's denn dazu, sagen wir?

00:02:17: Dass man in den Finanzmagazin B2B physisch jetzt

00:02:20: an die Frankfurter Bankenmeile fliegt.

00:02:21: Aber damals waren wir, glaube ich, noch am Kiosk.

00:02:24: Also, man konnte das Heft noch kaufen.

00:02:26: Das war erst mal gar nicht meine Idee.

00:02:28: Und dass die ganze Geschichte ist komisch,

00:02:32: weil ich war zu einem Event,

00:02:33: lasst es ein Morningstar-Event gewesen sein,

00:02:36: oder Lipper, Fund Awards.

00:02:37: Wir waren zusammen mit den Kollegen aus dem Vertrieb.

00:02:39: Das waren damals noch zwei ältere Herren.

00:02:41: Waren wir abends auf diesem Event.

00:02:43: Aus welchen Gründen auch immer,

00:02:45: der eine Vertriebskollege den Abends an dem Kiosk vorbeigestäubert

00:02:48: und hat eine völlig desolate,

00:02:50: so leicht infetzend zerrissene Marquise gesehen.

00:02:53: Und ist dann zu dem Kiosk-Betreibe gegangen und hat gesagt,

00:02:56: passen Sie mal auf, wir sind ein Verlag aus Hamburg.

00:02:58: Wenn Sie mal eine neue Marquise brauchen, sagen Sie mal Bescheid,

00:03:01: vielleicht kann man die ja dann auch in unserem Verlagfarben labeln

00:03:04: und branden lassen.

00:03:05: Und dann ist er weitergegangen und hat den aber eine Visitenkarte noch gegeben.

00:03:09: Und zwei Tage später ruft mich in Hamburg

00:03:12: dann der türkischsprachige Kiosk-Betreiber an

00:03:17: und erzählt mir, dass sie jetzt gerne doch eine Marquise von uns hätten.

00:03:21: Und ich wusste das gar nicht.

00:03:22: Und der sagte dann mit wirklich tiefster Überzeugung,

00:03:26: ja, du hast mir doch die Visitenkarte gegeben,

00:03:28: du warst doch an meinem Kiosk, du hast doch da auch noch ein Bier getrunken.

00:03:31: Dann meinte ich, nein, ich war weder an deinem Kiosk noch, trinke ich da ein Bier.

00:03:34: Du warst in Frankfurt, du hast mir deine Visitenkarte gegeben, nicht so.

00:03:37: Nein, ich war in Frankfurt, aber ich habe Long Story Short.

00:03:39: Ich habe dann irgendwann verwundert, aufgelegt fast

00:03:41: und dann einmal hier in den internen Kanal geschrieben,

00:03:44: wer hat denn in Frankfurt was mit dem Kiosk und einer Marquise zu tun gehabt?

00:03:49: Und dann kam das eben raus, dass das der Vertriebskollege war

00:03:51: und der eben denn versehentlich meine Visitenkarte dort abgegeben hat und nicht seine.

00:03:57: Und so sind wir dann quasi ja nicht geplant,

00:04:00: aber denn doch vor 15 Jahren zu unserem Kiosk

00:04:03: und der Kiosk zu uns seiner Marquise gekommen.

00:04:06: Wenn ich nicht den besten Eindruck hinterlasse, gebe ich auch mal deine Karte ab, mein.

00:04:08: Ja, vielen Dank.

00:04:10: Hat aber noch keine Angehung.

00:04:12: So schlimm war es dann doch nicht.

00:04:14: Ja, aber wie, also da so kam es dann zu,

00:04:16: zur Orang-Schwindass-Investment-Marquise.

00:04:18: Und wie habt ihr dann irgendwann das Private Banking-Magazin

00:04:20: auf der anderen Seite noch untergebracht?

00:04:22: Auch das war im Endeffekt, hatten wir, glaube ich, beide Marquisen

00:04:25: einen Eingangs von das Investment und dann haben wir uns das aufgeteilt.

00:04:29: Die müssen auch alle zwei, drei Jahre je nach Witterung immer erneuert werden

00:04:33: oder so, das gehört eben auch zum Programm.

00:04:36: Und dann dachten wir, okay, wenn wir schon zwei Marken unter einem Dach haben,

00:04:40: denn kriegt da auch jede ihre Marquise.

00:04:43: Aber das war ja im Jahr 2010.

00:04:45: Damals gab es ja Social Media, so wie wir es heute kennen noch gar nicht.

00:04:48: Also Facebook, das war schon offen für alle, jetzt nicht mehr nur noch für Haarwartstudenten,

00:04:51: aber LinkedIn und so hatte ja gar nicht die Rolle, wie wir es heute kennen.

00:04:54: War der Kiosk dann auch so ein analoges Community-Building

00:04:57: oder wie habt ihr das mal einfach genutzt?

00:04:58: Ja, so haben wir es uns zumindest vorgestellt.

00:05:00: Wir hatten uns auch die wildesten redaktionellen Formate vorgestellt.

00:05:04: Wir wollten da irgendwo regelmäßig ein Feierabendbeertrinken.

00:05:08: Wir wollten das so ein bisschen als kleine Außendienststelle des Verlages da implementieren.

00:05:15: Da sind natürlich wildeste Ideen gekommen, wirklich umgesetzt.

00:05:19: Haben wir davon verhältnismäßig wenig, ich erinnere bestimmt.

00:05:22: Einige Gespräche immer mal mit Vertretern der Zunft,

00:05:25: da am Kiosktresen, auf dem Kaffee oder auch mal auf dem Bier.

00:05:28: Aber man hätte daraus sicherlich zumindest aus redaktioneller

00:05:31: sich mehr machen können, als wir es gemacht haben.

00:05:34: Welche Reaktionen gab es da damals aus der Branche?

00:05:36: Also ich habe den 2010 die Marquise gekauft,

00:05:38: dann war da überall plötzlich das Investment in Hessen.

00:05:42: Hat die Konkurrenz auch gedacht clever oder haben die völlig beknackt, was die da machen?

00:05:47: Ich weiß gar nicht so, was die direkte Konkurrenz gesagt hat.

00:05:50: Muss ich mal in Köln nachfragen.

00:05:52: Nein, aber wir haben schon gemerkt, erst recht mit zunehmender Frequenz auf Social Media,

00:05:59: dass jeder die Idee eigentlich ganz geil findet.

00:06:01: Weil der ist ja nun wirklich an einem sehr prominenten Platz.

00:06:04: Und auch wenn du irgendwie oben in den Türmen arbeitest oder so, du guckst da runter auf unseren Kiosk.

00:06:09: Interessanterweise kommen gerade die guten Kontakte, die wir haben oder die aber nicht aus Frankfurt sind,

00:06:14: die die für etwa Grüße an Volker Schelling aus Freiburg.

00:06:17: Der lässt es sich nicht nehmen bei jedem Aufenthalt in Frankfurt,

00:06:20: einen Kioskbild über WhatsApp zu verschicken.

00:06:22: Und das machen einige andere auch noch.

00:06:24: Also sagen wir es mal so, das ist schon so, als kleine Departments wahrgenommen.

00:06:29: Wir müssten es nur mehr nutzen.

00:06:31: Da sind wir ja ein bisschen jetzt auch bei der Gegenwart angekommen, Malte.

00:06:34: Der Kiosk gehörte ja lange nur unseren beiden Marken, nämlich seit 2010.

00:06:38: Nun kommt auch Columbia Threadneal Investments als Co-Sponsor dazu.

00:06:42: Die haben jetzt die Leuchtreklamme quasi über unserer Das Investment-Seite sich geholt.

00:06:48: Wie kam denn die Partnerschaft zustande? Wie blickst du da drauf?

00:06:50: Ich finde das ganz großartig und ich möchte den Sales Kollegen von Das Investment auch mein großes Lob aussprechen.

00:06:56: Die haben einfach gecheckt, dass Out of Home Werbung zieht.

00:07:00: Und jetzt haben wir mit Columbia Threadneal da einen ganz tollen Sponsor.

00:07:03: Ich finde das super.

00:07:04: Das Private Banking Magazin hat natürlich da auch noch eine ordentliche Fläche zu vergeben.

00:07:08: Leuchtet auch nachts?

00:07:10: Das kriegt auch nicht jeder.

00:07:11: Das ist natürlich eine sehr exklusive Fläche.

00:07:13: Mal gucken, was da passiert.

00:07:15: Auch da drücke ich die Daumen, dass die Nachbarschaft kommt.

00:07:17: Wir haben uns jetzt zumindest farblich jetzt an unseren Nachbarn angenähert mit unserem Rebranding, beide blau.

00:07:23: Ich werde aber auch öfter mal gefragt, was bringt euch dieser Kiosk eigentlich?

00:07:27: Also es wird immer darüber geredet.

00:07:28: Insofern ist der Branding-Effekt ja auch sicherlich groß.

00:07:31: Aber natürlich fragt sich jeder, ist das die Kostenwert?

00:07:34: Was würdest du da drauf sagen?

00:07:35: Nein, das sind die Kosten sind das absolut wert.

00:07:38: Wir messen da einen gewissen emotionalen Nutzen dran.

00:07:41: Und ich glaube wissen, weißt du Christoph, du weißt es doch genau so gut wie ich.

00:07:44: Wir müssen ja da passieren, wo ein Stück weit unsere Leser und unsere Kunden sind.

00:07:47: Und das ist nicht hier in Hamburg Winterhude, sondern das ist mitten in Frankfurt.

00:07:51: Und wenn jeder, der da an dem Kiosk vorbei läuft, an uns denkt, uns mitunter einen Selfie schickt, ein Fotos schickt

00:07:58: oder auf Linkinwas bricht, ist der Branding-Effekt steht im Keimverhältnis und kostet es um ein Vielfaches höher.

00:08:06: Ich laufe da ja auch öfter mal vorbei.

00:08:07: Ich war jetzt erst diese Woche in Frankfurt, bin da nach dem Mindfest abends lang gelaufen.

00:08:12: War natürlich schon dunkel, also sprich die Leuchttriklame war an.

00:08:15: Und auch da sieht man natürlich noch Leute in blauem, hellblauen Händen, in weißen Händen.

00:08:20: Also wo man mal unterstellt, dass die aus dem Bankenturm ums Eck kommen, die sich da irgendwie mit der Bevölkerung durchmischen.

00:08:26: Insofern finde ich das auch immer noch ganz großartig, dass das auch wirklich so ein Treffpunkt ist, der so ein bisschen gelebt wird.

00:08:32: Und wenn es nur für ein Fireampier ist, glaubst du denn, dass solch ein Ort 20, 25 wichtiger ist als 2010?

00:08:38: Das ist eine gute Frage.

00:08:40: Ich glaube ja und ich glaube, dass liegt auch zu einem guten Stück daran, wie Bilder heutzutage transportiert werden

00:08:46: und dass vieles über Bilder eben noch deutlich stärker an Relevanz gewinnt, als das vielleicht 2010 der Fall ist.

00:08:53: Das heißt, wenn du heute in irgendwelche Restaurants gehst, die werden schon absichtlich stückweit auf Instagram eingerichtet.

00:08:58: Wenn du dir heute hier unseren Konfer-

00:08:59: Rennsraum, die die war anguckst oder so. Den haben wir ja auch nicht bunterpeziert, weil uns gerade mal danach ist, sondern weil wir ein

00:09:06: Stück weit auch eine gewisse Visualisierung unseres Lebens hier schaffen wollen. Und ich glaube, dass so ein Kiosk

00:09:11: eigentlich ist die geilste Idee. Ich meine, man muss mal überlegen, was würdest du denn mal gegen Frage sonst labeln lassen in Frankfurt.

00:09:19: Das ist ja alles super boring. Wir können, du kannst einen Bus denken, vielleicht gibt es da irgendwie eine Backasse auf

00:09:25: Main oder so. Das hat es ja alles schon mal gegeben. Und eigentlich ist doch die Markisen im

00:09:30: Mitte, wo im Schmelztiege der Finanzmetropole irgendwo zwischen, keine Ahnung, zwischen dem Bahnhofsviertel und den Investmentmarkt.

00:09:38: Geiler geht es ja eigentlich nicht. Ich finde das absolut großartig. Ich finde es auf einer Ebene wirklich beknackt.

00:09:44: Und auf der anderen Seite finde ich es dadurch so genial, weil es halt so ein bisschen trashy ist, aber gleichzeitig durch diese Nähe.

00:09:51: Du meinst, du stehst dahinter und am Ende der Straße guckst auf den Commerzbank Tauernachts unten die Leucht-Reklame.

00:09:57: Das ist einfach schon wirklich eine absolut großartige Kombination.

00:10:00: Aber wenn du jetzt, du hast ja völlig recht, dass man heute auch Hotels und so wie Instagram einrichtet, würdest du sogar sagen, jetzt mal provokant gefragt,

00:10:07: dass so ein Kiosk heutzutage für einen Verlag wie uns vielleicht sogar wichtiger ist für eine Marke als mancher Ausgabe?

00:10:12: Mit Ausgabe meinst du mit?

00:10:14: So ein Printheift?

00:10:14: Ja, glaube ich schon. Wenn man es wirklich als, das klingt jetzt ein bisschen spirituell, aber man kann das ja als Ort der Begegnung aufladen.

00:10:23: Man müsste da nur die Disziplin haben, danach richtige Formate zu finden.

00:10:27: Man müsste die Leute einladen.

00:10:29: Ich glaube, daraus kann man was ganz Tolles machen.

00:10:31: Ob es jetzt mehr Visibilität schafft und mehr nutzwert als als einen Magazin, das kann man, glaube ich, nicht vergleichen.

00:10:39: Ich glaube aber, dass du heute in einer sehr schnellen, aber doch sehr auf Kommunikation ausgelegten Branche damit echt einen gewissen Hotspot schaffst und auch ein Stück weit einen Anker für uns.

00:10:51: Wir können das ja auch mal als Challenge an die Zuhörer geben, dass wir beide sind da offen für lustige Formate, wer dann eine gute Idee hat.

00:10:57: Der kann gern Bescheid sagen, ob das jetzt ein Interview am Kiosk ist oder ob wir da irgendeine anderen Quatsch machen.

00:11:03: Also ich glaube, da jeder, der uns da kennt, weiß, dass wir da auch offen sind, also gerne her mit guten Ideen.

00:11:08: Du hast ja gerade gesagt, dass das so eine Begegnungsstätte sein, ob das jetzt gelungen ist oder nicht.

00:11:11: Da hast du ja eben schon ein bisschen referiert, teils teils.

00:11:13: Aber jetzt mal ganz ernsthaft, passiert da wirklich Business am Bütchen oder ist das nur so ein Treffen und Quatschen?

00:11:21: Nein, ich weiß nicht, ob da Business am Bütchen passiert.

00:11:24: Ich glaube aber einfach und nochmal, wir müssen ja redaktionelle Formate heute auch mal anders denken.

00:11:30: Wir müssen eine gewisse Aufmerksamkeit natürlich erzählen, die Aufmerksamkeit, Spanne nimmt ständig ab.

00:11:35: Da musst du stückweit im Gespräch bleiben, weißt du, ich bin mit Darnsauer auf Subgestiegen in den Boxring.

00:11:41: Wir wollen demnächst ein Paddeltonier machen.

00:11:44: Das kannst du ja alles immer nach irgendwelchen inhaltlichen Nuancen hinterfragen.

00:11:48: Am Ende des Tages ist es aber eine dialoggetriebene Geschichte.

00:11:53: Sind es Formate, die einfach dazu führen, dass Leute, die sich links und rechts kennen, irgendwo in der Mitte treffen.

00:11:59: Und wenn das jetzt ein Kiosk ist, einen Paddeltonier oder der Boxring, am Ende erfüllt ist ein Zweck.

00:12:04: Das stimmt. Ich war jetzt ja vor kurzem da, habe da auch die Kollegen vom Columbia Thread Needle Investments begrüßt mit quasi unsere Nachbarn.

00:12:11: Wir haben da auch zusammen ein Bier dort getrunken.

00:12:13: Ich habe die Google Reviews vorher gelesen, alle sagen zumindest der Kaffee soll nicht so gut sein, können wir nochmal dran arbeiten.

00:12:19: Aber an dem Bier war nichts auszusetzen und habe natürlich auch gesehen, es gibt da gar keine Zeitschriften mehr.

00:12:24: Das war offenbar, wenn ich mir die Bilder von früher an gucke anders.

00:12:27: Insofern spiegelt es aber auch ein bisschen natürlich die Entwicklung auch ein Stück weiter Branche wieder und es gibt es natürlich noch als Print.

00:12:32: Wir haben uns jetzt ja auch gerade relaunched.

00:12:34: Ich glaube, die Rolle vom Print ist heute aber eine ganz andere.

00:12:36: Das sieht man ja auch ein bisschen an dem Kiosk.

00:12:38: Wie siehst du das denn heute?

00:12:40: Spiegelt das auch so die Entwicklung wieder?

00:12:42: Oder wie hat sich denn die Rolle von Finanzmedien seit 2010 als du das gemacht hast verändert?

00:12:46: Ich glaube, Finanzmedien sind nach wie vor genauso wichtig wie 2010.

00:12:50: Es gibt es jetzt nur auf ganz unterschiedlichen Kanälen.

00:12:52: Ich glaube, ein ordentlicher Wettbewerb kommt durch Social Media da auch auf uns zu, durch Finfluencer und andere.

00:12:58: Das zeigt aber im Endeffekt, wie dynamisch diese Branche weiterhin ist.

00:13:01: Und da machen wir ja auch sehr gerne mit.

00:13:03: Ich glaube, was sich an der inhaltlichen Gestaltung von Finanzmedien geändert hat, ist, dass du vor 15 Jahren noch viel subjektiver entscheiden konntest.

00:13:09: Was du für Themen spielst, spielst du mal wieder Indien?

00:13:11: Hast du Lust auf Biotec?

00:13:12: Das war eher so ein bisschen nach Lust und Laune des Chefredakteurs, wenn du so willst.

00:13:16: Du bist da heute viel mehr an irgendwelche digitalen Analysen gebunden oder so.

00:13:21: Wenn niemand was über Indien oder Biotec lesen will, das vermessen wir an unserem CRM und unser User Journey.

00:13:27: Sondern wenn es zum dritten Mal um Multi-Asset geht oder so.

00:13:29: Dann mützen wir eben noch zum dritten Mal Multi-Asset gehen, weil am Ende und das ist so banal wie wichtig.

00:13:34: Am Ende muss der Köder dem Fisch schmecken und der Fisch ist der Leser.

00:13:38: Und wenn der Leser etwas über Multi-Asset erfahren will, dann ist das sein verdammtes Recht.

00:13:42: Vor dem Hintergrund glaube ich, Medien sind messbarer, müssen sich stärker an das Leser-Interesse recht richten.

00:13:48: Ansonsten bleiben wir weiterhin so vital und dynamisch wie schon vor 15 Jahren.

00:13:54: Malte, wenn du heute noch mal 30 wärst, würdest du ein neues Medium gründen?

00:13:58: Vielleicht, keine Ahnung, irgendwas zu Fintechs oder Blockchain im B2B-Bereich oder was auch immer.

00:14:04: Würdest du wieder ein Kiosk aufmachen oder was wäre das heutige Äquivalent?

00:14:07: Ich glaube, ich würde wieder ein Kiosk aufmachen.

00:14:10: Ich glaube, man müsste so einen kleinen Kiosk groß denken.

00:14:15: Und das macht richtig weils.

00:14:16: Ich würde ihn auch irgendwie, keine Ahnung, ich habe gerade in einem ganz nettes Buch gelesen,

00:14:22: so "Coming of Ages Roman" oder so, der heißt der Kiosk in so einer Kleinschaft, der heißt Amerika.

00:14:26: Das war ja die Weite Weltvermittlung.

00:14:28: Ganz genau, ganz genau.

00:14:29: Und der Kiosk-Besitzer wird dann auch gefragt, warum hast du denn deinen Kiosk Amerika genannt?

00:14:33: Und der meinte ja, das ist Weite Welt, hier ist also Kleinstadt.

00:14:35: Ich bin hier das Schmelztiege der Weiten Welt, ich bin Amerika.

00:14:38: Und jeder ist gerne nach Amerika gegangen.

00:14:42: Und wie man solche kleinen Bütchen dann inhaltlich aufladen kann, ich glaube, das würde mir Spaß machen.

00:14:47: Ob da zwangsläufig den Finfluencer oder Finanzmedien rauskommt oder irgendwas anderes, das weiß ich nicht.

00:14:53: Ich finde nur, solche kleinen Begegnungsstädte ganz bezaubern

00:14:55: und die kann man heute in Zeiten von Social Media noch viel geiler aufladen, als es vielleicht vor 15 Jahren der Fall gewesen.

00:15:00: Warum gab es denn, das habe ich mich schon mal gefragt

00:15:02: und jetzt ist ja eine gute Gelegenheit, weil die Antwort kenne ich nämlich auch noch nicht,

00:15:05: warum gab es denn nie einen zweiten Kiosk in München zum Beispiel oder hier vor der Haustür in Hamburg?

00:15:10: Das ist eine berechtigte Frage.

00:15:12: Sollte man wirklich darüber nachdenken, ich glaube allerdings, dass Frankfurt wirklich der Hotspot für Finanzen ist.

00:15:18: Ich glaube, du findest in München und in Hamburg keine Ecke, wo gefühlt so eine geballte Monokultur unterwegs ist, wie dort.

00:15:29: Oder anders, wenn wir natürlich auf dem Hamburger Rathausmarkt irgendwo einen Kiosk für uns finden,

00:15:33: da ist die Deutsche Bank um die Ecke, die hasbar sitzt.

00:15:36: Der Stefan Lippert guckt drauf, die DZ-Privatbank guckt drauf, ein paar andere auch.

00:15:42: Aber am Ende sind da acht von zehn Touristen und Hamburger und zwei Banker und in Frankfurt ist es genau andersrum.

00:15:49: Also eigentlich gehört unser Kiosk nur nach Frankfurt oder, und da können wir jetzt größer denken, nach London oder an die Wall Street.

00:15:56: Also wir brauchen einen Kiosk in London und in New York.

00:15:59: Das sollte doch mal das Ziel sein für nächstes Jahr.

00:16:01: Malte, ich stelle mir in Gästen immer die gleiche Abschlussfrage,

00:16:04: was sie nämlich mit einem Fingerschnip in der Branche ändern würden.

00:16:07: Bei dir wandte ich das mal ein bisschen ab.

00:16:08: Wenn du mit dem Fingerschnip eine Sache am Das Investment-Kiosk in der Kaiserstraße in Frankfurt ändern könntest,

00:16:15: wird wirken es seit 2010 oder auch für die Zukunft.

00:16:18: Welche wäre das und warum?

00:16:19: Weil ich glaube, ich würde gern so über, sagen wir es mal so, über metrologisch Fingerkniffe verfügen.

00:16:25: Und da wäre einfach immer geiles Wetter an unserem Kiosk.

00:16:28: Ganz egal, was für ein Jahr ist, aber unserem Kiosk ist immer das beste Wetter und es ist dadurch immer ein Treffpunkt der Branche.

00:16:35: Und dann würden wir da gleich Videogespräche noch führen.

00:16:36: Wir würden da gleich Videogespräche führen.

00:16:38: Das wäre irgendwo zwischen Beach Arena und Schiebpiste.

00:16:42: Aber es wäre immer das Top Wetter der jeweiligen Jahreszeit.

00:16:45: Ich glaube mal, es gibt ja solche Ionkanon, solche Silberkanonen, mit denen man irgendwie den Himmel beschießen kann.

00:16:51: Genau, das brauchen wir von irgendeinem wilden Start-up einfach nur über unserem Kiosk.

00:16:57: Das können wir ja mal mit unserer Buchhaltung gesprochen.

00:17:00: Lieber Malte, ich danke dir für diesen entspannten Talk.

00:17:02: Das hat Spaß gemacht.

00:17:03: Vielleicht machen wir das ja öfter jetzt mal und mal schauen, wie die nächsten 15 Jahre am Kiosk sind.

00:17:08: Wunderbar, ich freue mich.

00:17:10: Vielen Dank, Christoph.

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