#33 - Christoph Klink, warum investiert ihr in Leute ohne Firma?
Shownotes
Christoph Klink ist General Partner bei Antler, einem globalen Venture Capital Investor mit 30 Büros weltweit. Zuvor war er über zehn Jahre bei McKinsey tätig.
Themen der Episode:
- Antlers "Day Zero"-Investmentansatz
- Das Residency-Programm: 2 Monate Pressure-Cooker für Gründer
- 160.000 Bewerbungen für 1% Erfolgsquote
- Zwei Fondsstrategien von Pre-Seed bis Series C
- Hardware-Renaissance vs. Software-Dominanz
- KI als sektorübergreifende Technologie
- Europas VC-Markt: 10-faches Wachstum in 10 Jahren
- Strukturelle Herausforderungen: Institutionelles Kapital fehlt
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00:00:00: Also unser größter Wettbewerb ist, die Entscheidung keine Firma zu bauen, glaube ich.
00:00:04: Das heißt, ich glaube, wenn wir über das potenzielle Markt nachdenken, dann gibt es noch so viele Fahnder,
00:00:10: die eigentlich eine Firma bauen sollten, die heute nicht fahnder sind.
00:00:13: Also so viele Personen, die heute noch nicht fahnder sind.
00:00:15: Und das ist viel mehr, worüber ich nachdenke, als dass ich darüber nachdenke,
00:00:18: wie können wir irgendwie in dem bestehenden Markt entsprechend uns durchsetzen.
00:00:28: "The Portfolio People"
00:00:30: Stellen Sie sich vor, 160.000 Bewerbungen,
00:00:35: zwei Monate Schnellkochtopf und am Ende entstehen Raketen, die ins All fliegen.
00:00:39: Und zumindest ein paar davon kommen am Ende auch an.
00:00:42: Nein, das ist keine Science-Fiction, das ist die Vision von Endler.
00:00:46: Gelingen soll das mit Investitionen bereits am Day Zero in Gründerteams,
00:00:50: also noch vor der eigentlichen Firmengründung.
00:00:53: Christoph Kling, eins bei McKinsey und heute Partner des globalen Investors,
00:00:57: nimmt uns heute mit in eine Welt, in der aus träumen Unicons werden.
00:01:01: Oder eben nicht.
00:01:03: Er ist überzeugt, Innovation braucht Mut, Kapital und vor allem Menschen,
00:01:07: die bereit sind, das Unmögliche zu wagen.
00:01:10: Hören Sie rein in ein Gespräch über jene Menschen und Maschinen,
00:01:14: über die Mechanismen dieses innovativen Finanzierungsmodells,
00:01:17: über die Notwendigkeit institutioneller Kapitalzuflüste für Europas Innovationsfähigkeit
00:01:22: und die Frage, warum der größte Wettbewerb manchmal die Entscheidung ist,
00:01:26: gar nicht erst anzufangen.
00:01:27: Ich wünsche viel Inspiration.
00:01:29: Risiko-Hinweis.
00:01:30: Die Inhalte dieses Podcasts beinhalten keine Kaufempfehlungen,
00:01:33: sondern dienen ausschließlich der Information und Unterhaltung.
00:01:36: Es handelt sich dabei um keine Anlageberatung.
00:01:39: Und jetzt geht's los.
00:01:40: Christoph, schön, dass du hier bist im Podcast für alle, die dich nicht kennen.
00:01:45: Wer bist du? Was machst du?
00:01:47: Danke, dass ich da sein darf, freut mich, mal wieder da zu sein.
00:01:49: Mein Name ist Christoph Kling, bin General Partner bei Endler.
00:01:51: Wir sind frühfasend Venture Capital Investor,
00:01:54: investieren aus knapp 30 Büros rund um die Welt.
00:01:58: Ich kümmere mich um das, was wir in kontinentale Europa machen.
00:02:01: Wir haben hier Büros in Berlin, in München, in Amsterdam, in Paris,
00:02:04: aus denen raus wir agnostisch, also über Sektoren, über Technologien,
00:02:09: hinweg anfangen, sehr, sehr frühfasig in Gründe zu investieren
00:02:13: und dann aber über eine ganze Weile mit ihnen zusammenarbeiten wollen,
00:02:16: die ersten fünf, sechs Runden in etwa immer wieder gerne in sie investieren wollen.
00:02:20: Du warst ja früher bei McKinsey. Welche Erfahrungen aus dieser Zeit
00:02:23: prägen denn deinen Investmentblick bis heute? Was würdest du da sagen?
00:02:26: Ja, ich war in der Tat relativ lange bei McKinsey, mehr als zehn Jahre.
00:02:31: Ich glaube, grundsätzlich ist die Rolle des Beraters gar nicht so viel anders
00:02:34: als die Rolle des Investors.
00:02:35: Wenn du drei Schritte zurückgehst, dann siehst du, du bist in beiden Rollen
00:02:40: jemand, der an der Seitenlinie steht und hoffentlich hilfreich ist
00:02:44: für diejenigen, die eigentlich das Spiel gestalten.
00:02:46: Und wenn du deine Arbeit ordentlich machst, dann ist wer anders erfolgreicher,
00:02:50: ist besser in dem, was er macht und du bist eigentlich darauf konzentriert,
00:02:54: nicht selbst zu bauen, nicht selbst zu führen, sondern entsprechend
00:02:58: als Unterstützer damit dabei zu sein.
00:03:00: Ich glaube, es gibt ein paar Themen, die sehr, sehr verwandt sind.
00:03:04: Also die Frage, wie kann ich eigentlich schnell in den Markt verstehen?
00:03:08: Ich habe sehr, sehr viele M&A-Themen früher getrieben.
00:03:10: Wie kann ich schnell in den Markt verstehen, in der Dynamik, wie tickt das,
00:03:13: wie tickt irgendeinen Kunde, was sind wichtige Kennzahlen, die ich mir
00:03:16: vielleicht auch bei einem Unternehmen mal grundsätzlich anschauen.
00:03:20: Für welchen Sektor warst du da zuständig?
00:03:21: Er gibt das Sektor übergreifend, bei mir gehen sie gearbeitet.
00:03:24: Also ich habe M&A- und Strategie-Themen über unterschiedliche Sektoren hinweggetrieben.
00:03:29: Und das ist auch das, was ich heute wieder mache.
00:03:32: Warum mache ich das?
00:03:33: Weil ich nie so das eine Thema hatte, was ich als einziges spannend fand.
00:03:36: Ich habe nie gesagt, ich finde nur Logistik spannend oder nur Autos
00:03:39: oder nur Kreditkarten oder nur weiß der Teufel was.
00:03:42: Sondern ich habe immer für mich gesagt, ich möchte das eigentlich sehr,
00:03:44: sehr people-zentrisch entlang der Menschen, mit denen ich gerne zusammenarbeiten möchte,
00:03:48: die ich inspirieren finde, die ich stark finde, entscheiden.
00:03:50: Und da treffe ich heute sehr, sehr ähnliche Entscheidungen.
00:03:53: Und ich glaube auch da, die Rolle eines Unternehmers, eines Fawners,
00:03:59: ist natürlich in der frühen Phase noch mal viel wichtiger als bei Unternehmen,
00:04:03: die deutlich reifer sind, die deutlich größer sind.
00:04:05: Aber nichtsdestotrotz ist auch da der Erfolg typischerweise an die handelnden Personen geknüpft.
00:04:10: Und ich glaube, das ist ein weiteres Thema, was ich daraus mitgenommen habe für mich.
00:04:14: Da sehr, sehr stark basierend auf den Menschen zu entscheiden.
00:04:18: Und McKinsey, also fast alle Service-Unternehmen haben als Assets nicht viel mehr als die Menschen.
00:04:24: Das ist ähnlich wie bei einem frühforsigen Unternehmen.
00:04:26: Alles, was an Wert generiert wird, muss irgendwie aus diesen humanen Assets
00:04:31: entsprechend rausgeneriert werden.
00:04:33: Ich glaube auch, das ist eine Paradele.
00:04:34: Jetzt hast du es gerade schon mal kurz angedeutet, was Endler so macht,
00:04:37: aber vielleicht noch mal so ein bisschen ins Detail.
00:04:40: So, was macht ihr anders, was ist euer Ansatz?
00:04:42: Also, gerade wenn wir über VC sprechen, dann denke ich zuerst eines Sequoia
00:04:46: und die ganzen großen Namen, aber ihr macht ja bewusst einen ganz anderen Ansatz.
00:04:49: Ja, genau.
00:04:50: Also ich glaube, grundsätzlich, wenn du darüber nachdenkst, was wir machen,
00:04:53: dann sprechen wir von uns als Day Zero Investor.
00:04:56: Da sind zwei Aspekte wichtig dran.
00:04:58: Wir sind grundsätzlich ein Investor.
00:05:00: So heißt wir ticken wie jeder andere Venture Capital Investor.
00:05:03: Wir investieren aus geschlossenen Vorstrukturen heraus
00:05:06: mit einem langfristigen Investment Horizont.
00:05:08: Und wir können nur dann erfolgreich sein, wenn das Portfolio erfolgreich ist.
00:05:13: Wir machen das aus verschiedenen Fondsstrukturen, zwei unterschiedlichen Fondsstrategien,
00:05:17: sodass wir von dem ersten Ticket bis in das Series C mitinvestieren können,
00:05:22: über fünf, sechs Runden entsprechend, dann ein Partner für unsere Portfolio-Companies sein können.
00:05:26: Der zweite Aspekt ist, wir starten typischerweise am Tag 0, am Day Zero
00:05:30: mit einem initialen Investment und machen das sehr, sehr bewusst,
00:05:33: weil wir der Überzeugung sind, dass dieser Bereich des Investments
00:05:36: viel, viel weniger institutionalisiert und professionalisiert ist,
00:05:39: als das beispielsweise jetzt um Investmentfirmen wie die von dir genannten,
00:05:44: in der Series A, Series B, aber auch Seed-Finanzierungsrunde
00:05:47: vielleicht schon geschafft haben und glauben,
00:05:49: dass man in diesem Bereich durch einen etwas stärker professionalisierten
00:05:53: und dann auch institutionalisierten Ansatz viel erfolgreich arbeiten kann.
00:05:58: Insofern fangen wir an mit Gründern zu arbeiten, Gründerinnen und Gründern zu arbeiten,
00:06:02: an einem Punkt, typischerweise bevor sie hier nächstes Unternehmen gründen.
00:06:05: Vorhundert mit denen wir zusammenarbeiten, haben wir im Schnitt so zehn Jahre Vorerfahrung,
00:06:09: zwei Drittel Gründen nicht zum ersten Mal, sondern sind in der zweiten oder dritten Gründung
00:06:14: und sind dann, wenn wir anfangen zusammenzuarbeiten,
00:06:19: irgendwo in der Phase der Validierung ihres Problems, was sie lösen wollen
00:06:23: oder der Lösung, die sie dafür entwickeln wollen
00:06:25: oder sind typischerweise dann in den frühen Tagen des Bounds, des Ausprobierens
00:06:30: und an diesem Zeitpunkt schauen wir uns sehr, sehr stark die Individuen, die Founder an,
00:06:35: denn wir können nicht die letzten zwölfmalen Monate Wachstum anschauen,
00:06:38: wir können nicht mit 50 Kunden sprechen, die das Produkt nutzen,
00:06:40: wir können das Produkt typischerweise auch nicht selbst nutzen zu diesem Zeitpunkt
00:06:43: und unsere due diligence ist deswegen sehr, sehr stark auf die Personen getrieben.
00:06:48: Mittlerweile, wenn du über unseren Dealflow nachdenkst,
00:06:51: mittlerweile sehen wir Surroundabout 160.000 Opportunitäten pro Jahr
00:06:55: und das heißt, das sind Founder, die sich bei uns bewerben
00:06:59: um mit uns zusammenzuarbeiten und dann hoffentlich uns die Möglichkeit zu geben,
00:07:04: mehr als der Investor zu werden.
00:07:05: Und wenn wir das runterbrechen, mal auf Zahlen, die irgendwie etwas besser verständlich sind,
00:07:10: sind es in Continental Europa zwischen 20.000 und 25.000 per annum
00:07:14: und da haben wir im letzten Jahr dann gute 35 Investments gemacht,
00:07:20: in Continental Europa allein, in ganz Europa, Roundabout 100 Investments im letzten Jahr,
00:07:24: aber das, nachdem wir für Surroundabout 2 Monate in einem unserer Büros mit Foundern zusammengearbeitet haben.
00:07:32: Ich glaube, da ging jetzt um das nochmal ein bisschen einzuordnen,
00:07:34: also es sind so 2% oder ungefähr an Bewerbern, die es dann ins Programm schaffen, oder wie viel?
00:07:40: Ja genau, das schwankt immer so ein bisschen, also im letzten Jahr,
00:07:44: wir ticken in das Residencies, das heißt, es gibt immer so einen tonusmäßigen Intake,
00:07:49: wenn wir auf den Herbst des letzten Jahres schauen,
00:07:51: dann haben wir 8.400 Bewerbungen für diesen Intake gehabt, haben 182 Founder daraus ausgesucht
00:07:57: und haben am Ende 15 Investments gemacht.
00:08:00: Das heißt, da lagen wir jetzt irgendwie so bei Roundabout 2%,
00:08:04: die wir ins Büro entsprechend eingeladen haben und dann bei so Roundabout 1%.
00:08:09: Aber um das nochmal einzuordnen für alle, die nicht so ganz vertraut sind mit euch,
00:08:11: ihr seid aktiv in Berlin und München, richtig?
00:08:14: Oder habt ihr noch einen anderen Standort in Deutschland?
00:08:16: In Deutschland, ne?
00:08:16: Genau.
00:08:17: Berlin und München, global seid ihr in super vielen Ländern,
00:08:20: wie lange gibt es euch schon insgesamt?
00:08:21: Wir sind 2017/18 entstanden in Südostasien, in Singapur gestartet,
00:08:27: war eigentlich von der Gruppe überwiegend Europäer gegründet,
00:08:31: die somit der ersten Welle-Venture aus Europa nach Südostasien gegangen sind
00:08:36: und wir sind hier in der Region in 2020 gestartet.
00:08:39: Also kurz nach dem Start der Pandemie haben wir hier entsprechend losgelegt,
00:08:44: damals zu etwas anderen Konditionen.
00:08:46: Genau und du hast ja gerade gesagt, es gibt ganz viele Bewerbungen,
00:08:49: das heißt in diesen Kohorten bei euch bewerben sich dann einen Haufen Leute,
00:08:53: was der gesagt hat, teilweise über 1.000 Leute, die trefft ihr dann, guckt das durch
00:08:57: und dann stellt ihr da quasi Teams zusammen aus diesen einzelnen Leuten,
00:09:02: keine Ahnung, hast du irgendjemanden, der ist im Healthcare-Bereich,
00:09:04: vielleicht gewesen, der möchte sich selbstständig machen,
00:09:06: jemand anderes ist irgendwie ein super Business-Mensch oder wie stelle ich mir das vor?
00:09:10: Ja, also ich glaube, du musstest dir etwas weniger aktiv vorstellen von unserer Seite.
00:09:15: Also was ganz ganz schwierig ist, ne, ich sage erstmal was ganz ganz einfaches,
00:09:18: ganz ganz einfach auf Papier zu schauen und zu schauen, was ist deine Vorerfahrung,
00:09:21: was ist meine Vorerfahrung und passen wir da jetzt aufgrund unserer Fähigkeiten,
00:09:26: aufgrund unserer Vorerfahrung super zusammen.
00:09:28: Was ganz ganz schwierig ist, es rauszufinden, ob wir gut zusammenarbeiten,
00:09:32: ob wir entsprechend komplementär sind, ob wir entsprechend die Chemie stimmt.
00:09:36: Das kannst du aus unserer Sicht nur rausfinden, wenn du zusammenarbeitest
00:09:39: und deswegen sind unsere Resonanzen, sie ist darauf ausgerichtet,
00:09:42: dass du mit einer großen Anzahl anderer Founder entsprechend zusammenarbeiten kannst,
00:09:47: dass du dich ausprobieren kannst, diese Beziehung zwischen Co-Foundern validieren
00:09:52: oder doch devalidieren kannst, aber am Ende ist das Founder getrieben.
00:09:57: Das heißt Founder entscheiden mit wem arbeite ich zusammen.
00:10:00: Wir haben zu dem Zeitpunkt eine Meinung, wir sehen, wie sie Tag einen Tag aus entsprechend zusammenarbeiten
00:10:06: und sehen da sicherlich auch mal in einer anderen Reibungspunkt.
00:10:10: In diesen zwei Monaten bei euch dann?
00:10:12: Genau, wir sehen da sicherlich in einer anderen Reibungspunkt oder auch eine Lücke,
00:10:14: ganz einfach im Fähigkeiten-Set von Foundern, wo wir sagen, naja, da fehlt aber vielleicht noch jemand,
00:10:20: der oder die sich entsprechend um diesen oder jenen Bereich kümmern könnten.
00:10:24: Also irgendwie, wer macht denn das Marketing, wer ist denn da eigentlich besonders exzellent?
00:10:28: Die meisten Menschen sind ja nicht in allem sehr, sehr gut,
00:10:32: aber in einem Bereich sehr gut und in den restlichen Bereichen gut.
00:10:35: Jetzt ist aber die Frage, wenn ich eine Firma erfolgreich bauen will, das ist ja verdammt schwer.
00:10:40: Das dauert extrem lange und am Ende gibt es ganz, ganz viele, die im Wettbewerb mit mir stehen.
00:10:45: Das heißt, ich muss den Glauben daran haben, dass am Ende mein Founding-Team auf allen wichtigen, dominanten Dimensionen sehr, sehr stark ist.
00:10:53: Und dafür ist es genau die Frage, mit welchen Co-Foundern tue ich mich entsprechend zusammen.
00:10:57: Wir haben aber da durchaus eine Mischung von kompletten Teams und individuellen Foundern, die entsprechend zu uns kommen.
00:11:04: Kann aber auch mal sein, dass zwei Founder zu uns stoßen und sagen, wir brauchen noch einen dritten Founder im Team.
00:11:08: Wir brauchen noch jemanden, der oder die irgendwie auf der Konsumentenmarketing-Seite total stark sind.
00:11:13: Oder wir brauchen noch jemand, der oder die auf der Software-Engineering-Seite entsprechend sehr, sehr stark werden
00:11:19: und sagen, ich suche nach Menschen mit komplementären Fähigkeiten.
00:11:22: Aber die Fähigkeiten und das, was ich auf Papier sehen kann, sind eine Dimension.
00:11:27: Die Chemie unter Foundern sind eine ganz andere Dimension.
00:11:31: Und ich glaube, dass was, was ich immer wieder auch mit Foundern bespreche, ist, über diese Reise in der Firma zu bauen, über acht, neun, zehn, elf, zwölf Jahre,
00:11:41: lernst du ja so unglaublich viel und entwickelt es dich brutal viel weiter.
00:11:45: Dass du irgendwann mal einen Börsengang für dein Unternehmen stemmen musst, musst du nicht am Tag der Gründung schon mal gemacht haben oder können.
00:11:52: Nein, das wirst du über Zeit lernen und genauso muss ich auch über meine Co-Foundern nachdenken.
00:11:55: Genauso muss ich irgendwie darüber nachdenken, haben die das Potenzial, sich genauso schnell zu entwickeln, wie ich das kann.
00:12:00: Und wenn dann, ist das wahrscheinlich ein Mutterfit.
00:12:04: Gehen wir mal ein bisschen in den wirtschaftlicheren Teil.
00:12:05: Jetzt sind die Teams bei euch zusammengekommen.
00:12:08: Ihr habt ihr auf Herz und Nieren getestet in den zwei Monaten.
00:12:11: Ihr macht ein paar Investments, 15, 20, 30, wie viel auch immer.
00:12:14: Wie viel investiert ihr da so um die 300.000 Euro?
00:12:17: Genau, Initial.
00:12:18: Wie viel kriegt ihr da so?
00:12:18: Ist das unterschiedlich oder ist das ein fixes Set oder?
00:12:21: Zehn Prozent.
00:12:22: 14 Prozent, genau.
00:12:23: Was muss da so ein Team in Woche eins liefern, damit du überzeugt bist?
00:12:27: Wir haben keinen Maßstab, was die absolute Reife angeht.
00:12:32: Das Produkt ist beziehungsweise der Company.
00:12:35: Sondern wir wollen deutlich stärker die Traektorie entsprechend sehen.
00:12:38: Womit fängt das anders?
00:12:39: Fängt damit anders das Team ein relevantes und großes Problem angeht.
00:12:44: Das kann Direct Air Capture sein.
00:12:46: Also die Frage, wie kann ich irgendwie die Erderwärmung entsprechend reduzieren?
00:12:50: Dadurch, dass ich CO2 aus der Atmosphäre sauge,
00:12:52: das kann die Unterstützung von Unternehmen bei der Positionierung in KI-basierter Suche sein.
00:12:59: Das kann die Sicherung von Netzwerken sein.
00:13:03: Also, wie kann ich eigentlich auf der Cyber Security Seite mein Netzwerk absichern?
00:13:06: Gibt viele, viele, viele sehr, sehr relevante Probleme, die groß sind.
00:13:09: Das ist die erste Frage.
00:13:12: Die zweite Frage ist entsprechend, inwiefern eignet sich die Lösung diese Entwicklung?
00:13:16: Dafür dieses Problem zehnmal so gut, wie das, was aktuell die Lösung ist, entsprechend anzugehen.
00:13:24: Und inwiefern sind die Gründerinnen und Gründer eigentlich einen sehr, sehr starker Fit,
00:13:28: um dieses spezifische Unternehmen zu bauen?
00:13:30: Das ist für uns die wichtigste Dimension.
00:13:33: Denn wir wissen, die Industrie um sie herum wird sich verändern.
00:13:36: Das Problem, was sie lösen, wird sich auch nochmal leicht verändern.
00:13:40: Das Produkt wird sich auf jeden Fall weiterentwickeln.
00:13:43: Wenn wir auf ein starkes Founding Team setzen, was sich sehr, sehr schnell entwickelt,
00:13:46: ist was entsprechend viel von bias to action.
00:13:49: Also, ich habe erst mal die Präferenz zu machen und entsprechend loszulegen, zu lösen.
00:13:55: Ich bin nah am Kunden dran.
00:13:56: Ich verstehe entsprechend das Problem des Kunden sehr, sehr gut, habe überhaupt keine Scheu.
00:14:00: Gleichzeitig habe ich aber auch entsprechend dann den klaren Blick darauf, was eigentlich
00:14:06: meine Lösung mitbringen muss, um tatsächlich zehnmal besser zu sein als das, was heute
00:14:09: im Markt draußen ist.
00:14:10: Und das Ganze sehen wir dann halt erfreulicherweise nicht nur einmal oder nicht nur zweimal, sondern
00:14:15: wir sehen das Tag einen Tag aus, Woche für Woche entsprechend, indem wir gemeinsam arbeiten
00:14:20: und immer wieder sehen, jetzt gibt es hier einen weiteren Prüfpunkt.
00:14:23: Jetzt haben wir irgendwie entsprechend das Problem nochmal ein bisschen besser validiert.
00:14:25: Jetzt haben wir verstanden, eigentlich müssen wir da nur einen kleineren Teil rausschneiden,
00:14:29: den wir entsprechend initial angehen und dann geht es in die Entwicklung der Lösung.
00:14:33: Und insgesamt ist immer Geschwindigkeit und Trajektorie, also wie weit komme ich in was
00:14:41: für eine Zeit.
00:14:42: Wir sprechen viel, wir sprechen typischerweise Englisch, wir sprechen viel über "Further
00:14:46: Faster".
00:14:47: Also wie komme ich weiter schneller, ist eines der wichtigen Kriterien, was für uns eine
00:14:52: Investitionsentscheidung in ein Team entsprechend treibt.
00:14:55: Aber es startet immer mit einem wichtigen, großen, validierten Problem, was für dessen
00:15:01: Lösung typischerweise die Kunden bereit sind, Geld zu zahlen.
00:15:04: Du hast ja gesagt, ihr seid seit 2020 in Deutschland aktiv, das war ja dann quasi kurz vor dem
00:15:09: Peak, also 2021 würde ich mal sagen, war so diese Pre-Seat-Bewertungen und so wahnsinnig
00:15:13: hoch, seitdem ging es ja gut runter.
00:15:15: Wie, wo liegt denn jetzt so die neue Pre-Seat-Bewertungs-Bandbreite in Deutschland, so vom Bauchgefühl
00:15:21: über dir?
00:15:22: Also ich glaube, das Gro, was wir so sehen in Pre-Seat-Runden, liegt irgendwo zwischen
00:15:28: 5 und 10 Millionen Roundabout, das hat nach oben größere Ausschläge als nach unten.
00:15:36: Also da gibt es durchaus nach oben starke Ausschläge, ehmalige Unicorn-Founder beispielsweise
00:15:45: sind, wenn sie an den Start gehen, nicht viel weiter als entsprechend die Idee validiert
00:15:50: zu haben, die haben noch nicht viel gebaut und können dann auf einer Bewertung von 30
00:15:54: Millionen, entsprechend eine Pre-Seat-Finanzierungsrunde aufnehmen, das ist aber nicht die Regel
00:16:01: im Markt.
00:16:02: Und ich glaube, das Gro, was wir so sehen, liegt wahrscheinlich irgendwo zwischen 5 und
00:16:06: 10, 5 und 12.
00:16:08: Wenn die Unternehmen sich bei euch oder die Gründer besser gesagt bei euch bewerben,
00:16:12: ihr die dann nehmen, warum sollten die denn zu euch, also es gibt ja auch andere Venture-Capital-Firmen
00:16:17: draußen, also wie sehr nützt das zum Beispiel euer Netzwerk von insgesamt 1500 Portfoliounternehmen
00:16:22: jetzt weltweit.
00:16:23: Hat das irgendwelche konkreten Vorteile für die Gründer in Deutschland oder sind das
00:16:26: doch sehr Chinese Wars zwischen den Ländern?
00:16:28: Ich glaube, unser größter Wettbewerb ist, die Entscheidung keine Firma zu bauen, glaube
00:16:34: ich.
00:16:35: Das heißt, ich glaube, wenn wir über das potenzielle Markt nachdenken, dann gibt es noch so viele
00:16:41: Founder, die eigentlich eine Firma bauen sollten, die heute nicht fonder sind, also so viele
00:16:44: Personen, die heute noch nicht fonder sind.
00:16:46: Und das ist viel mehr, worüber ich nachdenke, als dass ich darüber nachdenke, wie können
00:16:50: wir irgendwie in den bestehenden Markt entsprechend uns durchsetzen.
00:16:54: Ich glaube, wo wir sehr, sehr gut in der Tat unterstützen können, ist einerseits die
00:17:00: Community.
00:17:01: Und die Community ist einerseits Portfoliounternehmen im 1500, ein bisschen mehr als 1500 Portfoliounternehmen
00:17:06: weltweit.
00:17:07: Aber wir bringen dich als Founder eben schon vor dem Tag Nudel, in diesem Fall mit gut
00:17:12: 180 weiteren Foundern, in so ein, wir nennen das Pressure-Cooker-Environment entsprechend
00:17:18: rein und diese Portfoliounternehmen und Gründerinnen und Gründer drumherum sind brutal hilfreich
00:17:26: füreinander.
00:17:27: Das ist in dieser frühen Phase, sind das oftmals Leute, die die Netzwerk teilen, das sind
00:17:32: Leute, die ihre Expertise teilen, die jetzt einfach als Ratgeber vielleicht auch mal Feedback
00:17:39: geben für Sparring zur Verfügung stehen.
00:17:41: Zweitens, wir machen das, wie du sagst, nicht nur in Deutschland, nicht nur in Europa, sondern
00:17:47: das weltweit.
00:17:48: Wir können mittlerweile sehr, sehr gut in der Expansion auch unterstützen.
00:17:52: Fast jeder größere Markt, da haben wir einen Büro.
00:17:55: Wir machen das ad hoc sehr, sehr oft, wir machen das aber auch mittlerweile sehr, sehr
00:17:59: strukturiert.
00:18:00: Wir haben einen Konzept, was wir Expand nennen geschaffen, wo wir Firmen, die ihre Series
00:18:06: R raisen, also die Schnittungen, die zwischen 3 und 5 Jahren alt sind, einmal rüber in
00:18:11: Silicon Valley an die Westküste bringen und dort sowohl aus der Kundenseite als auch
00:18:17: aus der Investorenseite in Zugang geben zum US-Markt.
00:18:20: Und der US-Markt ist nun mal auf der Venture Seite, aber auch als Abnehmermarkt definitiv
00:18:26: einer, den fast keine Company in ihrer Lebenszyklus entsprechend links liegen lassen kann.
00:18:32: Das heißt nicht, dass ich in die USA umziehe, das heißt nicht, dass ich mein Headquarter
00:18:36: entsprechend dorthin bewege, aber wenn ich eine sehr, sehr große skalierende Firma bauen
00:18:40: will, dann kann ich an dem Markt nicht vorbeischauen.
00:18:43: Und da helfen wir mit etwas wie Wer Enter Expand.
00:18:46: Zusätzlich können wir mittlerweile, wie gerade diskutiert, über die ersten 5-6 Runden
00:18:50: investieren.
00:18:51: Wir können bis zu 30 Mio pro Firma entsprechend allokieren, was uns, glaube ich, zu einem
00:18:56: sehr, sehr langfristigen und verlässigen Partner entsprechend für Portfoliofirmen macht,
00:19:00: weil wir sagen, wir sind am Tag null schon da.
00:19:03: Das ist typischerweise eher der Bereich, wo die wohlhabende Tante investieren würde.
00:19:09: Gleichzeitig hören wir aber nicht auf, hier zu investieren, mit ihr zusammenzuarbeiten,
00:19:12: sondern haben ein sehr, sehr langfristiges Alignment unserer Interessen, weil für uns
00:19:17: der Erfolg eben so aussieht, dass wir über 5-6 Runden investieren und entsprechend weiter
00:19:21: investieren können in die Firma.
00:19:23: Und noch dazu haben wir Partnerkollegen in den verschiedensten Teilen dieser Welt und
00:19:29: gerade wenn es darum geht, Zugang zu geben zu neuen Kunden, zu neuen Märkten, auch im
00:19:35: Hiring, ist das ein sehr, sehr interessanter Zugang aus meiner Sicht, aber auch fürs Fundraising.
00:19:40: Also wir haben mittlerweile solche Produkte für uns institutionalisiert, wir nennen das
00:19:45: Investoren Showcases, wo wir mit dem erweiterten Netzwerk meiner Partnerkolleginnen und Partnerkollegen
00:19:52: entsprechend Dealflow aus unterschiedlichen Regionen teilen und dort für Founder entsprechend
00:19:58: wieder Zugang geben und im Fundraising hilfreichs.
00:20:00: Jetzt hast du das Wort "Investoren" oder "Investieren" schon mehrfach verwendet und
00:20:04: hören natürlich auch der ein oder andere Investor zu, ganz egal ob es jetzt unabhängiger Vermögenshalter
00:20:08: sind, Finanzberater, Single Family, Office, Soundco, gibt auch mal so ein Überblick, was
00:20:13: gibt es denn dafür Vehikel bei euch, wenn man sagt, hey, das ist eine spannende Idee,
00:20:16: ihr habt ja auch mehrere Fonds, wie viele Sins, wie viel kann man hier in Deutschland rein
00:20:19: investieren, was unterscheidet die?
00:20:21: Ja, wir haben grundsätzlich zwei Fundstrategien, mit denen wir zwischen Preceed und Series
00:20:27: C investieren mit dem Übergabepunkt an der Series A, d.h. wir haben eine Fundstrategie,
00:20:32: die von Preceed bis Series A investiert und eine Fundstrategie, die Series A bis Series
00:20:35: C investiert, das sind getrennte Vehikel, ganz einfach, weil wir glauben, dass das
00:20:40: für sowohl unsere Limited Partner als auch für die Founder, mit denen wir zusammenarbeiten,
00:20:46: eine bessere Value Proposition ist und haben insbesondere in der frühen Phase unterschiedliche
00:20:51: Fondsstrategien in den unterschiedlichen Teilen der Welt.
00:20:54: Wenn man so früh investiert, muss man brutal nah dran sein.
00:20:57: A am Markt beherren den Foundern, d.h. da treffen wir jeweils sehr lokale Investmententscheidungen.
00:21:03: Wir investieren hier aus einem Vehikel raus für Kontinental-Europas und deutsche Struktur,
00:21:07: wo wir insgesamt eine breite Mischung von sowohl institutionellen als auch privaten
00:21:14: Investoren haben. Und wir schätzen diese Mischung auch sehr. D.h. es gibt institutionelle Investoren,
00:21:21: die aus einer stärkeren Portfolio-Logik darüber nachdenken, nämlich eine gewisse Zielallokation
00:21:25: für Private Markets, eine gewisse Zielallokation für Private Equity, für Venture Capital und denken
00:21:29: darüber nach, wie passt entsprechend ein Endlerfonds in unser Programm hinein, die oftmals aber nicht
00:21:37: so sehr an dem unterliegenden Produkt, also an den Portfolio-Firmen interessiert sind.
00:21:42: Das ist ja klar. Dafür haben Sie ja auch euch als Experten. Aber wie würde denn jetzt so dein 30-Sekunden-Pitch
00:21:48: an so einem konservativen Family-Office-Investment-Chef lauten, der so seine Private-Market-Quote in
00:21:52: Richtung BC erhöhen will? Die Frage ist, ist das das erste Investment oder ist das irgendwie
00:21:57: eine Allokation, die entsprechend in ein Venture-Portfolio reinpasst? Wir haben viele limited
00:22:03: Partner, die gerade hier in der Region sehr jung in dieser Asset-Klasse sind und noch nicht so
00:22:09: viele Investments gemacht haben. Ich glaube, das, was wir bieten, ist eine sehr, sehr breite
00:22:14: Exposure, sehr breit diversifizierte Exposure zu frühfasiger Innovation. Wir investieren aus
00:22:20: jedem unserer Fonds heraus in über 100 unterliegende Unternehmen und bieten damit eine sehr, sehr gute
00:22:26: Abdeckung, sehr, sehr breit diversifizierten Dealflow auch für direkte Investments. Das heißt,
00:22:32: wir haben eigentlich ein Produkt, was es mir ermöglicht, etwas weniger emotional als
00:22:38: indirekte Investments investieren zu können, darüber aber eine starke Performance zu erreichen,
00:22:43: die gleichzeitig relativ gut abgesichert ist, dadurch, dass sie gestreut ist. Und dann habe
00:22:48: ich die Möglichkeit zu cherry picking, das heißt, entsprechend nochmal einzelne Investments
00:22:52: daraus zu machen. Gerade mit unseren Limited Partnern teilen wir Dealflow sehr proaktiv. Wir freuen uns,
00:22:58: wenn unsere Limited Partner, unsere Fonds Investoren entsprechend auch direkt ins Portfolio
00:23:02: investieren, dort unterstützen und dort entsprechend nochmal ein zusätzliches Investment platzieren,
00:23:09: weil wir auch da glauben, das ist sehr, sehr synergetisch für uns. Wir investieren über
00:23:13: Verticals hinweg, über Technologien hinweg, über Geschäftsmodelle hinweg und das bedeutet,
00:23:19: dass das, was für ein einstes Portfoliounternehmen hilfreich ist, durchaus unterschiedlich ist für
00:23:24: eine Cyber Security Firma, verglichen mit einem Climate Tech Business, verglichen vielleicht mit
00:23:28: einem FinTech Business. Und da sehen wir ganz einfach durch die Breite unserer Limited Partner,
00:23:32: dass die Unterstützung fürs Portfolio durchaus viel, viel runder ist, wenn man nicht alleine auf dem
00:23:37: GitHub tippt. Jetzt sehen wir bei uns, dass das ganze Thema Private Markets auch wahnsinnig relevant
00:23:42: wird. Also Levyfink hat selber ja auch letztens so ein bisschen losgetreten, weg von 60, 40,
00:23:48: hin zu 50, 30, 20, also sprich 20 Prozent, die man irgendwo in Private Equity, Private Debt,
00:23:53: was auch immer allokiert. Wenn man das jetzt natürlich mal an die internationalen Endowments
00:23:57: anguckt, da ist natürlich viel höher, auch wenn die natürlich teilweise das Liquiditäts Thema dann
00:24:01: haben, aber kommen wir vielleicht auch gleich nochmal drauf. Aber was müsste denn passieren,
00:24:04: damit jetzt so eine Solvency 2 gelockerter Versicherer oder so ein Pensionsfonds in
00:24:09: Deutschland oder so eine Pensionskasse wirklich nennenswerte Großticket in WC wagt?
00:24:14: Ich glaube, langfristig ist dieser Erwachstum stand ja vollkommen klar, in Private Markets hinein
00:24:20: zu gehen. Wir haben da also vorhin angesprochen, 2021, 2022, die Folgen davon gesehen, was
00:24:26: passiert, wenn das zu schnell entsprechend passiert und sich dann entsprechend der Markt dann nicht
00:24:31: so schnell darauf einstellen kann, der unterliegende Dealflow wahrscheinlich einfach nicht da ist.
00:24:34: Ich glaube, aktuell passiert da relativ viel gleichzeitig aber nicht genug. Also beispielsweise
00:24:40: die Win-Initiative von der Bundesregierung mit angetrieben und jetzt auch noch mal im neuen
00:24:45: Koalitionsvertrag, zumindest mal die Absicht erklärt wurde, die noch mal aufzustocken,
00:24:49: zielt ja genau darauf, privates institutionelles Kapital für diese Asset-Klasse entsprechend
00:24:56: zu anlocken, das ganze Unterführung der Kfw, die das ja seit sehr, sehr lange Zeit machen.
00:25:03: Was muss geschehen? Ich glaube, auf der einen Seite müssen sich diese institutionellen Anleger
00:25:08: einen Team dafür heiern, was sich genau mit dieser Asset-Klasse beschäftigt. Es ist ganz,
00:25:13: ganz schwierig, genauso wenig wie man mich nicht um Rat fragen sollte, wenn man Infrastruktur oder
00:25:17: Immobilieninvestments macht, gibt es halt viele Teams, die bei Versicherern beispielsweise über
00:25:23: lange Zeit investiert haben, aber in ganz andere Asset-Klasse. Die Frage, wie verstehe ich
00:25:26: eigentlich die Asset-Klasse Venture Capital, ist ja eine relativ kleine Asset-Klasse. Wie verstehe
00:25:30: ich die eigentlich, wie komme ich da rein, wie verstehe ich, wo ich anlockieren soll.
00:25:33: Und hat das mal so ein von der Größe, wenn du sagst, kleine, über was reden wir da in Deutschland?
00:25:36: Naja, im letzten Jahr, kleiner 10 Milliarden Investment in Deutschland, irgendwas zwischen
00:25:43: 7 und 8 Milliarden, Roundabout, das ist verglichen mit großen Asset-Klassen ja relativ tiny. Nichts
00:25:50: so trotz, ist es aber sehr, sehr anders und sehr, sehr speziell, was ich verstehen muss, um
00:25:56: entsprechend eine Risikoprüfung machen zu können, um entsprechend rauszufinden, in welchen Manager
00:26:00: sollte ich denn jetzt eigentlich investieren. Das heißt, ich muss mich im Team aufstellen, glaube
00:26:04: ich, grundsätzlich mal mit einem Mannschaft, die diese Asset-Klasse versteht und die entsprechend
00:26:10: da dann wahrscheinlich auch anders agiert, als ich das bislang gemacht habe. Du bist ja auch
00:26:14: regelmäßig auf Tour, redest dann nochmal mit Family-Office und Co. Was sind denn so deren
00:26:18: größten Bedenken oder vielleicht auch Mythen, wo du sagst, hey, das höre ich immer wieder, aber
00:26:22: eigentlich ist das not true? Ich glaube, das ist sehr, sehr unterschiedlich, was man viel hört,
00:26:29: ist irgendwie Leute, die über diese Start-up-Bubble entsprechend nachdenken und sagen, das ist doch
00:26:36: die 10. Dating-App, die da entsprechend gebaut wird. Das war vielleicht auch vor 10 Jahren so,
00:26:40: wo irgendwie viel Mobile Apps und E-Commerce-Business entsprechend gebaut wurden, gerade auch im
00:26:45: Berliner Ökosystem. Aber wenn wir uns anschauen, was entsprechend aktuell finanziert wird und
00:26:51: aktuell auch erfolgreich ist, dann sind das sehr, sehr stark technische Businesses. Also beispielsweise
00:26:55: der erste wirkliche Start von ESA Aerospace, da bin ich eine Firma, erste Start einer kommerziellen
00:27:02: Rakete aus konterental Europa heraus, ist ein sehr, sehr, wie ich finde, haptisches Beispiel dafür,
00:27:09: dass die Innovation sehr, sehr technisch ist und dass es hier eben nicht darum geht, die 10.
00:27:13: Dating-App, die vielleicht kein Mensch braucht, in den Markt zu bringen. Das ist, das ist etwas,
00:27:17: was wir immer mal wieder hören, wo man, glaube ich, Fakten, was jetzt sehr, sehr stark viel
00:27:21: dagegen setzen kann. Wie ist das denn bei euch verteilt mit den Sektoren? Also ich
00:27:25: hatte jetzt gesehen, in dem das Deal geschehen wird, weitgehend dominiert von AI natürlich. Klar,
00:27:29: Climate, so Defense-Tech, 55 Prozent, glaube ich, der Kohle ging dann doch irgendwie in KI-Unternehmen,
00:27:36: welchem Rahmen auch immer. Wo siehst du das denn als White Space und wie seid ihr da über die
00:27:42: ganzen Sektoren verteilt? Ja, also wir sind grundsätzlich Sektoren und Technologieagnostisch,
00:27:46: sprich wir sind sehr, sehr breit gestreut. Die größten Sektoren für uns in Europa
00:27:50: sind Health-Tech, Fintech und Climate-Tech. Die frage ich immer, wo ordnest du KI ein? KI ist,
00:27:58: glaube ich, in vielen Fällen quer zum Sektor zu betrachten. Es gibt mittlerweile sehr,
00:28:04: sehr viele vertikale KI-Businesses, also solche, die Tooling für ein gewisses,
00:28:09: für einen gewissen Sektor bauen, so wie es irgendwie eine große Welle von vertikalen
00:28:14: Software-as-a-Service-Companies gab und gibt, ist das mittlerweile eben vertikale Lösung,
00:28:18: die am Ende Software bauen, die KI basiert ist. Eigentlich, ich glaube, in vielen Fällen eine
00:28:23: Evolution dessen, was man in Software-as-a-Service gesehen hat. Es gibt sicherlich dann einen
00:28:27: eigenständigen Sektor auch noch, das sind Foundational Models, Infrastruktur-Themen,
00:28:32: die Open Air ist dieser Welt beispielsweise, die einfach sehr, sehr kapitalintensiv sind.
00:28:38: Und so sieht man momentan, dass insbesondere die sehr, sehr großen Runden oftmals in KI-Companies
00:28:45: entsprechend stattfinden. Das heißt, die Verteilung des Kapitals ist in der Tat stark
00:28:49: überproportionell in Richtung KI. Die Verteilung der Deals gar nicht mal zwingend,
00:28:54: sondern wenn man in so einer kleinen Esset-Klasse ist, dann sind immer die Schwankungen auch stark
00:29:00: dadurch getrieben, dass es einzelne Ausreise ergibt, die dann entsprechend neustellige,
00:29:03: zum Teil ja auch 10-stellige Summen in einer oder wenigen Finanzierungsrunden entsprechend
00:29:08: aufnehmen und da das Ganze etwas stärker treiben.
00:29:11: Jetzt hast du gerade über Raketen, also die Raketen gesagt aus München-Wandel, glaube ich,
00:29:15: auch über CO2 aus der Luft ziehen. Also das sind ja halt das hardware-basierte Unternehmen.
00:29:21: Wo beobachtest du da wieder so ein bisschen so eine Rinnessongs von so hardware-basierten
00:29:24: Geschäftsmodellen oder ist das wirklich noch so, dass am Ende Software King bleibt?
00:29:28: Ich glaube, sehr, sehr viele Investoren haben vor 10 Jahren gesagt, venture Investoren haben vor
00:29:34: 10 Jahren gesagt, wir machen keine Hardware. Das ist ein absolutes No-Go, denn hardware ist hard,
00:29:39: dauert irgendwie länger, Risikogrösser, haben wir keine Erfahrung mit, sondern bekommen
00:29:43: halt irgendwie aus dem Software-Business, investieren wir nur in Software. Du findest mittlerweile aus
00:29:48: meiner Erfahrung viel, viel weniger Investoren, die sagen, wir schließen hardware kategorisch aus.
00:29:52: Und es gibt gewisse Bereiche, in denen du ohne hardware eben auch nicht auskommst. Also beispielsweise
00:29:58: bei climate tech Themen kommst du relativ schnell um hardware nicht herum. Wenn du entsprechend
00:30:04: einen Impact haben willst, ob der Planet jetzt wärmer wird oder nicht, dann geht das nur so
00:30:10: bedingt mit Software und irgendwie musst du dann entsprechend in wirksame Lösungen reingehen. Das
00:30:14: sind oftmals hardware Lösungen. Sofern ist das, glaube ich, dann ein gewisses Erwachsen werden,
00:30:19: auch das europäischen VC-Ökosystems. Die USA sind da, glaube ich, durchaus auch schon wieder
00:30:25: ein Stück weiterentwickelt, ein Stück Reifer gewesen, haben das schon langfristiger getrieben.
00:30:29: Companies wie Nvidia zeigen, dass das durchaus ja auf eine lange Frist auch sehr, sehr gut,
00:30:35: sehr, sehr clever entsprechend war. Sofern, glaube ich, da ist eine viel größere Offenheit
00:30:39: mittlerweile da. Auch für uns ist das grode Investment Software. Wir haben aber eine ganze
00:30:44: Reihe von Hardware Investments und auch Software-Enableder Hardware. Das heißt, auch da glauben wir
00:30:50: daran, du musst streuen. Wollten wir jetzt ein ausschließlich hardware-basierter Investor sein.
00:30:55: Nee, dafür sehen wir auch nicht ausreichend viel Dealflow. Ich habe letztens gelesen,
00:31:00: Europas Anteil am globalen VC-Kuchen ist jetzt von 18% auf 12% gesunken. In der Breite ist das für
00:31:06: euch eine Chance oder eher Risiko. Und auch für die Fonds ist man da global investiert oder in die
00:31:11: Regionen oder? Dazu gibt es durchaus unterschiedliche Zahlen, wie schnell jetzt irgendwie der europäische
00:31:16: VC-Markt versus andere wächst. Gerade erst wieder welche gesehen, die suggerieren, dass Europa
00:31:21: dort schneller wächst, als dass andere Regionen sind von einer geringeren Basis allerdings. Wenn
00:31:26: du dir anschaust, das investierte Kapital in Europa hat sich über die letzten zehn Jahre Roundabout
00:31:30: verzehnfacht. Und ich glaube, das ist ein Wachstum. Wenn du da drauf schaust, dann ist gar nicht so
00:31:37: super wichtig, ob jetzt woanders irgendwie das auch schnell gewachsen ist. Denn eine Verzehnfachung
00:31:42: über zehn Jahre ist aus meiner Sicht irgendwie eine relativ beeindruckende Wachstum und zeigt
00:31:46: das Momentum des Ökosystems. Die Anzahl der Mitarbeiter, die im Technologie-Sektor in Europa
00:31:54: sind, hat sich für sieben oder acht Facht über den zehn Jahresperiode. Die Anzahl der Unicorns hat
00:32:01: sich, glaube ich, für fünf Facht über zehn Jahre. Das heißt, wir sehen da so ein, wir sprechen viel
00:32:06: von einem Schwungrateffekt. Das heißt, ich habe eine erfolgreiche Gründung, also einen erfolgreichen
00:32:11: Exit und die Kinder in der Anführungszeichen der Nachwuchs dieser Unternehmen entwickelt sich dann
00:32:18: jeweils in der Breite auch wiederum sehr, sehr gut weiter. Das heißt, frühe Mitarbeiterinnen und
00:32:23: Mitarbeiter aus diesen Unternehmen gehen raus und bauen ihre eigenen Companies. Das nennt man
00:32:27: oftmals auch Mafia. Die Skype-Mafia beispielsweise, Spotify-Mafia ist viel. Stellt mal vor, die
00:32:33: EZB hebt die Zinsen 2026. Jetzt warum auch immer wieder auf vier Prozent? Wie resilient ist euer
00:32:39: Portfolio denn dann? Wir haben wenige Unternehmen, die direkt am Zins hängen. Das heißt, wir haben
00:32:44: einige FinTech-Unternehmen, für die das direkt fürs Geschäftsmodell relevant ist. Wir haben viele
00:32:51: Firmen, die in der Anführungszeichen der Weltwirtschaft oder der europäischen Wirtschaft
00:32:55: entsprechend hängen, für die das durchaus relevant ist. Und wir sind natürlich selbst als Venture Capital
00:33:02: Investor im Wettbewerb mit anderen Asset-Klassen. Und wenn sich da der der Leitzins verschiebt,
00:33:07: dann verschiebt sich da so ein bisschen das, das Gefüge. Das haben wir ja auch 2022 Fortfolgen
00:33:12: entsprechend gesehen, dass das durchaus Auswirkungen hat. 2023 gab es ja auch quasi fast so ein
00:33:16: Exit-Freeze, also auch mit Blick auf Liquidität und die Fluss, das ist doch sicherlich ein Thema,
00:33:21: oder? Ja, ich meine, wir sehen jetzt, wir zahlen von der KFW. Das Q4 war stärker als das Q3. Das Q1
00:33:28: ist verstärker als das Q4, was Exit-Aktivitäten entsprechend angeht. Das heißt, wir sehen,
00:33:32: dass da durchaus mehr Bewegung wieder drin ist. Aber natürlich, Exits sind wichtig. Ich brauche
00:33:38: Recycling von Kapitalfondsstrukturen, funktionieren so, dass ich das Kapital zurückverdienen muss und
00:33:42: dann kann ich es wieder reinvestieren. Wie steuert ihr die Liquidität, wenn so IPO-Fenster zu oder sehr
00:33:47: schmal sind? Wir sind erfreulicherweise ja relativ früh noch im Deployment. Aber für uns, dadurch,
00:33:53: dass wir so früh anfangen zu investieren, schon am Tag Null, können wir durchaus auch über Secondary
00:33:57: Transaktionen, also bevor ein Exit entsprechend stattfindet in der Series B/C, das heißt in der
00:34:03: fünften Finanzierungsrunde, durchaus schon mal Anteile verkaufen und dadurch ein sehr,
00:34:07: sehr attraktives Multiple entsprechend erreichen und für unsere Limited Partner aber auch ein
00:34:12: attraktives Cashflow-Profil. Denn die meisten Limited Partner, gerade in unsicheren Marktsituationen,
00:34:16: haben eine gewisse Cash-Preferenz und da können wir durchaus früher als das für später Phasengefonds
00:34:23: möglich ist, durchaus mal einen Teilexit zumindest machen. Jetzt gibt es ja auch so Programme wie
00:34:29: der Milliardenschwere Growth Fund in Germany oder das zweite Zukunftsfinanzierungsgesetz,
00:34:34: genau richtig genannt, hat man auch Scrabble durchgespielt. Die sollen ja auch frisches Kapital
00:34:39: jetzt am Ende auch und steuerliche Anreize natürlich auch schaffen hier auf dem Kontinent.
00:34:43: Treiben die Initiativen denn tatsächlich den Dealflow oder ist das irgendwie am Ende nur
00:34:47: zusätzlicher Reportingaufwand? Wie blickst du da drauf? Ja, ich glaube, das ist grundsätzlich
00:34:53: hilfreich und das ist grundsätzlich notwendig, um das Ökosystem mehr in Gang zu bringen. Also
00:34:59: wenn du schaust, was ist der strukturelle Unterschied, wenn du den europäischen VC-Markt mit
00:35:05: dem US-Markt vergleichst, dann siehst du im US-Markt viel viel stärkere, höhere Quoten für
00:35:11: Venture Capital bei institutionellen Investoren, bei Endowments, bei Lebensversicherungen, bei
00:35:17: Pensionfonds beispielsweise. Das gibt es in dieser Art und Weise in Europa nicht. Das heißt, in Europa
00:35:21: braucht der Venture Sektor entsprechend öffentliche Investitionen. Ich glaube, dass das eine sehr,
00:35:27: sehr gute und schlaue Anlage von am Ende Steuergeldern ist, weil es direkt sehr, sehr stark und positiv in
00:35:34: Return erwirtschaftet, weil es B aber auch dann einen Second Order Effekt nochmal gibt. Dadurch wird
00:35:41: Innovationen getrieben, dadurch wächst die Wirtschaft und wenn man nicht in Innovationen
00:35:44: investieren kann, die Wirtschaft auch über längere Zeit nicht wachsen. Insofern halte ich
00:35:47: das grundsätzlich für eine sehr, sehr schlaue Investition. Gleichzeitig muss ich aber, das ist
00:35:52: beispielsweise auch das eins der Mandate der KfW in Deutschland, muss ich diese Investitionen für
00:35:59: den Privatsektor entsprechend zugänglich relevant attraktiv machen, muss entsprechend Investoren
00:36:05: da heranführen. Klingt irgendwie so ein bisschen bemutternd, aber muss entsprechend Investoren
00:36:12: für diese Anlageklasse öffnen. Denn die wirklich großen Kapitaltöpfe, die müssen aus der
00:36:17: privaten Hand entsprechend kommen, aber ich kann das Katholisator wirken. Und ich glaube, da haben
00:36:22: wir auch jetzt im neuen Koalitionsvertrag sehr, sehr viele positive Signale gesehen. Wir werden
00:36:28: sehen, was in den nächsten vier Jahren an der Baut umgesetzt werden kann. Das ist ja alles unter
00:36:32: Finanzierungsvorbehalt. Insofern wollen wir nicht, wo wir vorsichtig optimistisch sein, aber ich
00:36:38: glaube, es sind viele handelnde Personen, die entsprechend hier zusammengekommen sind und
00:36:43: zumindest mal in die richtige Richtung denken. Jetzt kann man immer darüber streiten, ob jetzt
00:36:47: die Zahlen groß genug sind, ob es schnell genug geht und so weiter und so fort. Und natürlich
00:36:51: würden wir uns wünschen, dass die Zahlen größer sind und es schneller geht. Aber wenn man sich,
00:36:54: wenn man sich anschaut, was sich da gerade an Momentum aufbaut in Europa, aber auch in Deutschland,
00:36:59: im Speziellen, dann ist das erst mal sehr, sehr positiv. Und das stimmt mich sehr, sehr,
00:37:06: sehr bullisch entsprechend auf die nächste Dekade von europäischer Innovation schauen.
00:37:11: Christoph, wir sind auf der Ziehgeraden eine ein bisschen persönliche Frage noch. Wie
00:37:15: misst du denn persönlich Erfolg? Also sind es Exitmultibles? Ist es ein gesellschaftlicher
00:37:19: Impact? Sind es ganz andere KPIs oder Faktoren? Ja, für uns am Ende sind wir unseren limited
00:37:25: Partnern verpflichtet, eine starke finanzielle Performance unserer Fonds abzuliefern und da
00:37:32: dann als Sekundärtreiber beispielsweise wir investieren aus Artikel 8 Fonds heraus. Also
00:37:40: wir treiben ESG und Impact Kriterien aktiv mit, sind aber kein Impact Investor. Da entsprechend im
00:37:46: Rahmen dieser Rahmenbedingungen das Richtige zu tun, in gute und positive Innovationen zu
00:37:52: investieren. Am Ende ist das alles schwieriger zu messen. Impact ist sehr, sehr viel schwieriger
00:37:56: zu messen, als das finanzielle Performance ist. Insofern ist das sicherlich die primäre
00:38:00: Kenngröße. Wir schauen uns da, weil das eine sehr, sehr langfristige Kenngröße ist. Schauen
00:38:05: wir uns sehr, sehr genau an. Mit wem co-investieren wir denn eigentlich? Wie entwickelt sich das
00:38:10: Portfolio entsprechend basierend auf den Preis-Signalen, die andere externe Investoren setzen? Wie viel,
00:38:16: welcher Anteil der Portfolio-Unternehmen kommt entsprechend in die nächste Finanzierungsrunde
00:38:22: hinein, um einen früheren Indikator entsprechend dafür zu haben? Und dann schauen wir uns natürlich
00:38:28: auch an, wie schnell kommen Unternehmen entsprechend in Umsatzgenerierung? Am Ende ist das in
00:38:35: der frühen Phase wichtig, aus unserer Sicht durchaus früh, Umsatz zu generieren, Wachstum
00:38:41: zu treiben, das Produkt schnell an den Markt zu bringen, es vielleicht anzupassen, wenn
00:38:45: ich muss, aber zumindest mal sehr, sehr schnell in den Kontakt mit dem Kunden zu kommen und
00:38:49: festzustellen, wie hoch ist die Zahlungsbereitschaft? An welchem Punkt sind die Kunden nicht mehr
00:38:53: bereit zu zahlen? Was muss ich entsprechend für Features liefern, damit sie bereit sind?
00:38:57: Und da sehen wir das gerade über das, was künstliche Intelligenz jetzt in der Software-Entwicklung
00:39:02: ermöglicht hat. Also das Beispiel Vibe-Coding, was wahrscheinlich nicht allen was sagt,
00:39:06: aber was ist Vibe-Coding? Vibe-Coding ermöglicht es Menschen wie mir, die nicht Software-Entwickler
00:39:11: sind, entsprechend zumindest mal einfache Software-Produkte selbst zu bauen, indem ich mit dem Vibe gehe
00:39:17: und entsprechend natürliche Sprache nutze, also Deutsch, Englisch, was auch immer, um entsprechend
00:39:22: dann über Coding-Tools das in Computer-Code zu übersetzen. Und dadurch sehen wir das durchaus
00:39:28: die Umsatzgenerierung unserer Portfolio-Firmen sehr viel schneller geht, weil ich sehr viel
00:39:32: schneller ein Produkt entwickle, sehr viel schneller iterieren kann und damit früher
00:39:38: ein besseres Produkt für meine Kunden habe.
00:39:40: Was ist auf die Abschlussfrage, die ich all meinen Gästen stelle? Wenn du eine Sache
00:39:45: morgen in der Finanzbranche und das kann wirklich alles sein ändern könntest, so per
00:39:49: Fingerschnip, welche wäre das und warum?
00:39:51: Das wäre aus meiner Sicht die Verfügbarkeit von institutionellem Kapital für Venture-Capital-Funds.
00:39:58: Also für genau unsere Asset-Klasse. Und warum würde ich das tun? Weil ich glaube, dass
00:40:04: in der Tat da sehr, sehr viel positives Potenzial liegt. Wir sehen das in den USA, wo manche
00:40:09: Endowments mit 15% Venture-Quoten seit Dekaden agieren und sehr, sehr positive, sehr, sehr
00:40:15: gesunde Returns erwirtschaften und gleichzeitig aber auch die Innovationsstärke der Wirtschaft
00:40:20: extrem hoch ist. Wir sehen, dass die Wachstumstärke der europäischen Wirtschaften, der deutschen
00:40:25: Wirtschaft über die letzte Dekade oder etwas mehr, nicht unglaublich hoch war. Und ich
00:40:30: glaube, dass die Bereitschaft auf großer Skale in Innovationen zu investieren, da ein großer
00:40:36: Faktor für ist.
00:40:37: Vielen Dank für den ganzen wilden Ritt durch die Welt vom Venture-Capital. Was da so alles
00:40:42: passiert ist, da ist ja doch viel in den letzten, wenn man damals zurückblickt, fünf Jahre
00:40:45: von ganz hoch, ganz runter. Jetzt geht es wieder nach oben. Ihr seid da selber. Jetzt habt
00:40:50: ja noch ein paar Jahre vor euch, wenn du gesagt hast, acht Jahre gibt es euch jetzt insgesamt.
00:40:54: Es dauert so über zehn, 15 Jahre solche Investments. Also ist ja noch ein bisschen zu gehen. Verfolgt
00:41:00: das sehr gespannt und vielen Dank für den Austausch. Ich gebe sicherlich bald nochmal
00:41:03: ein Update.
00:41:04: Vielen herzlichen Dank dir gestern.
00:41:24: Hat Ihnen das heutige Gespräch gefallen, dann lassen Sie uns doch ein Like da, auf Spotify
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