#30 - Sven Putfarken, entscheidet die Bezahlung über die Qualität der Finanzberatung?

Shownotes

In dieser Episode spricht Sven Putfarken, zweiter Vorsitzender beim Network Financial Planner e.V. und ehemaliger Geschäftsführer der MPV-Finanzgruppe, über die Herausforderungen und Chancen moderner Finanzberatung.

Themen der Episode:

  • Honorar vs. Provision: Warum die Qualität der Beratung nicht vom Vergütungsmodell abhängt
  • Finanzbildung in Deutschland: Warum wir mehr finanzielle Allgemeinbildung brauchen
  • Technologie & KI: Wie sich Berater gegenüber digitalen Plattformen positionieren können
  • Active vs. Passive: Warum diese Debatte zu schwarz-weiß geführt wird
  • Mehrwert der Beratung: Ab wann braucht man einen persönlichen Finanzberater? Nachwuchsmangel: Warum die Branche überaltert und was dagegen getan werden kann

Über Sven Putfarken:

Sven Putfarken blickt auf 27 Jahre Erfahrung in der Finanzbranche zurück. Mit nur 21 Jahren gründete er sein erstes Unternehmen, die spätere MPV-Finanzgruppe, die er 26 Jahre lang als Geschäftsführer leitete und im vergangenen Jahr verkaufte. Heute ist er unter anderem zweiter Vorsitzender beim Network Financial Planner e.V. und mit seinen Capital Crafters einer von nur etwa 15 registrierten Honorar-Anlageberatern in Deutschland.

Transkript anzeigen

00:00:00: Am Ende ist es ein bisschen Philosophie und auch die Frage eines Riedens selbst.

00:00:03: Wie möchte ich am Ende des Tages den Kunden beraten und wie möchte ich bezahlt werden?

00:00:06: Aber ich möchte nicht sagen, dass Prokresonsberatung besser ist oder Honorabraht besser ist.

00:00:10: Das ist in meinen Augen völlig der Quatsch.

00:00:11: Liebe Hörer, heute sprechen wir mit einem Mann, der die Unabhängigkeit wählte,

00:00:24: als die Verlockung des schnellen Geldes am größten war.

00:00:27: Sven Putfarken hätte den bequemen Weg in den Strukturvertrieb gehen können.

00:00:31: Mit 150.000 Mark lockten sie den damals 22-Jährigen.

00:00:36: Doch er entschied sich anders, gründete sein eigenes Unternehmen

00:00:39: und führte es durch alle Höhen und auch Tiefen der Finanzmärkte.

00:00:42: Heute, als stellvertretender Vorsitzender des Network Financial Planner EV,

00:00:46: steht er für einen differenzierten Blick in einer Branche, die bisweilen zu extremen neigt.

00:00:51: Honorar oder Provision, aktiv oder passiv?

00:00:54: Putfarken sagt, beides hat seine Darsehensberechtigung.

00:00:58: Über überalterte Beraterschaft, die Macht der Digitalisierung

00:01:01: und warum die Deutschen dringend mehr Finanzbildung brauchen.

00:01:04: Darum geht es in unserem heutigen Gespräch.

00:01:06: Bleiben Sie bei uns, es lohnt sich.

00:01:08: Risiko-Hinweis.

00:01:12: Die Inhalte dieses Podcasts beinhalten keine Kaufempfehlungen,

00:01:15: sondern dienen ausschließlich der Informationen und Unterhaltung.

00:01:18: Es handelt sich dabei um keine Anlageberatung.

00:01:20: Und jetzt geht's los.

00:01:22: Sven, wie hast du dich denn für eine Karriere in der Finanzbranche entschieden?

00:01:26: Gib mal für alle, die dich nicht kennen sollten,

00:01:28: also für die drei, vier da draußen, einen Überblick über deine Vita.

00:01:31: Wer bist du? Was machst du? Wie bist du hier gelandet?

00:01:33: Sven Putfarken, 47 Jahre alt, verheiratet, zwei Kinder, ich würde sagen,

00:01:37: ist hierhin sehr klassisch.

00:01:39: Wie bin ich in der Finanzbranche gelandet?

00:01:41: Das war 1993, schon ganz, ganz lange her.

00:01:44: Am Ende meiner schulischen Laufbahn fürs Erste war die Frage,

00:01:48: was will man denn jetzt lernen, was will man denn machen?

00:01:50: Und da war ich damals beim Berufsinfektionzentrum

00:01:53: und hab klassisch geschaut, wo kann man gutes Geld verdienen in der Ausbildung.

00:01:56: Und da kam Bank und Versicherung bei raus.

00:01:58: Und Bank, hab ich mir gedacht, am Schalter sitzen, das möchte ich nicht.

00:02:02: Und dementsprechend ist es dann Versicherung geworden.

00:02:03: Und hab dann beim Deutschen Ring Versicherungskaufmann gelernt,

00:02:07: das dann 1997, 1997, vorgleich abgeschlossen.

00:02:09: Zum ersten 1998 mein erstes Unternehmen gegründet,

00:02:13: die dann spätere MPV Finanzgruppe, die ich letztes Jahr verkauft habe.

00:02:17: Und ja, bin dementsprechend seit mittlerweile 27 Jahren dabei.

00:02:22: Und es macht immer noch Spaß.

00:02:24: Du hast gerade MPV angesprochen, du warst so 26 Jahre Geschäftsführer.

00:02:29: Erinnerst du dich noch an deinen ersten Tag?

00:02:30: Ja.

00:02:30: Und was war dein größtes Ziel damals?

00:02:32: Unabhängig zu bleiben, das war mein größtes Ziel.

00:02:35: Weil damals war noch die Zeit der Strukturvertriebe in verschiedensten Formen.

00:02:39: Und die haben natürlich damals auch schon immer nach Fuchs geschaut

00:02:42: und geguckt, wer möchte eine Karriere im Strukturvertrieb machen,

00:02:44: haben auch teilweise mit absurden Summen gelockt,

00:02:46: was das Thema Geld betrifft.

00:02:47: Da ist man als junger Mensch wahrscheinlich noch ein bisschen verführbarer,

00:02:50: als das heute fallende.

00:02:51: Das heißt aber so, de Summen damals?

00:02:52: 150.000 Mark.

00:02:53: Also was war das Anfang 90er?

00:02:55: Oder wann war das jetzt?

00:02:56: Ende der 90er Jahre.

00:02:57: 150.000 Mark ist schon viel Geld für jemanden,

00:02:59: der dann gerade mal, guck mal, ich bin 77er Baujahr,

00:03:02: da war ich noch recht jung, ja.

00:03:03: 21, 22 Jahre alt, das war schon sehr viel.

00:03:06: Konnte dem aber wieder stehen, weil ich meine eigene Vision hatte.

00:03:08: Ich wollte unabhängig sein, ich wollte für den Kunden

00:03:10: die bestmögliche Dienstleistung bieten.

00:03:12: Ich glaube, das ist so die Zielsetzung, die jeder hat.

00:03:15: Und wollte mich nicht irgendwelchen Produkten verschreiben,

00:03:17: das war also der größte Punkt.

00:03:19: Und dementsprechend konnte ich den wieder stehen.

00:03:21: Gab es irgendeine Person oder einen Moment,

00:03:24: der dich dazu inspiriert hat, dass du gesagt hast,

00:03:26: nee, ich werde auf jeden Fall unabhängig?

00:03:29: Ich komme aus einer Unternehmerfamilie.

00:03:30: Also bei uns war das schon immer so, mein Vater ist selbstständig,

00:03:33: meine Großeltern waren selbstständig mit Gärtner rein.

00:03:35: Also ich komme vom Dorf hier aus den 4 Marsch landen.

00:03:38: Und dementsprechend war irgendwie immer klar,

00:03:40: dass ich mal selbstständig arbeiten möchte.

00:03:43: Und hab dann relativ schnell gemerkt,

00:03:44: beim Deutschen Ring, dass das, was ich da tue,

00:03:46: auch wenn man dann Kunden beraten hat oder so etwas,

00:03:49: dass ich das auch alleine machen kann.

00:03:51: Also ohne jetzt da eine große Firma im Hintergrund zu haben,

00:03:54: dann aber vielleicht den ganzen Bauch laden.

00:03:56: Und jetzt mal nach deiner Zeit beim MPV,

00:03:59: du machst ja nun auch noch ein paar Dinge in der Finanzbranche,

00:04:01: meine erlebt ich hier auch immer hier und da.

00:04:03: Du bist ja auch der zweite Vorsitzende beim Network Financial Planner EV.

00:04:07: Erklär mal kurz allen, die das nicht kennen,

00:04:09: was macht ihr da und welche Rolle spielt,

00:04:12: dass denn in der deutschen Finanzbranche 2025?

00:04:15: Der Network Financial Planner in Berlin gegründet tatsächlich,

00:04:17: vor mittlerweile, das muss ich mich überlegen,

00:04:21: 2017/2002 war das, ja, der Gründung durch Thomas Abel

00:04:25: und sechs weitere Kolleginnen und Kollegen,

00:04:27: die das damals initiiert haben.

00:04:28: Der Hintergrund war, dass Financial Planner sich fortbilden können.

00:04:32: Also gab damals noch nicht die Masse an zertifizierten

00:04:34: Fortbildungsveranstaltungen

00:04:36: und es war gar nicht so einfach Credit zu sammeln.

00:04:38: Ich erinnere mich noch an eine Xing-Gruppe Credit-Sammeln für CFP,

00:04:41: wo man sich damals wirklich eingeschrieben hat und geguckt hat,

00:04:43: wo kann ich jetzt irgendwie wieder Credit-Sammeln bekommen?

00:04:45: Das war ein bisschen komplexer als heute.

00:04:47: Hast du die OZ-Gruppen nicht?

00:04:48: Nein, die gab es dann nicht. Nein, bei Facebook auch nicht.

00:04:51: Das war tatsächlich in dem Business Network.

00:04:53: Da kamen den Kolleginnen und Kollegen in Berlin damals,

00:04:55: das war noch lange vor meiner Zeit, die Idee, das selbst zu organisieren

00:04:58: und dann eben dort Financial Planner und auch CFPs zu organisieren

00:05:02: für Vorbildungsveranstaltungen, Netzwerke treffen,

00:05:04: ja, aus und weiter Bildung am Ende des Tages.

00:05:06: 2009 wohl mit das Versicherungsgeschäft

00:05:09: irgendwie ein bisschen zu langweilig.

00:05:11: Und dann habe ich mir überlegt, was ich will zu machen

00:05:13: und habe dann tatsächlich nochmal eben den Financial Planner gemacht.

00:05:16: Das studiert an der Frankfurt School

00:05:18: und dann die Thomas Abel kennengelernt.

00:05:19: Er war tatsächlich mein Dozent,

00:05:20: war der mein Geschäftspartner beim IFMP

00:05:22: und er hat den Network Financial Planner da ganz stark gepusht

00:05:25: und gesagt, Mensch, hier, und da könnt ihr Credit sammeln und so.

00:05:27: Und das war für uns natürlich, die keine Ahnung hatten.

00:05:30: Im ersten Step so die Möglichkeit zu sagen, hey, cool,

00:05:32: da kriegen wir Credit, da können wir zur Veranstaltung gehen,

00:05:34: das ist eine richtig gute Sache.

00:05:35: Nun hatte ich aber keine Lust, regelmäßig immer nach Berlin zu fahren,

00:05:38: obwohl ich das ja heute tue, damals.

00:05:39: Und habe dann gefragt, ob wir nicht eine Hamburger Gruppe machen können

00:05:43: vom Network Financial Planner.

00:05:44: Und das hatte Thomas mit dem Vorstand dann besprochen

00:05:47: und dann war es 2011 soweit,

00:05:49: erste Netzwerke treffen hier in Hamburg.

00:05:50: Was bedeutet denn der Spruch Finanzplanung

00:05:52: ist Lebensplanung für dich?

00:05:54: Nichts als die Wahrheit am Ende des Tages,

00:05:56: weil wir sagen bei uns immer so ein bisschen kätzlerisch,

00:05:58: derjenige, der den Finanzplan benötigt,

00:06:01: kann sich eventuell nicht leisten,

00:06:02: derjenige, der sich leisten kann, braucht ihn vielleicht einzudringend.

00:06:04: Ja, aber jeder am Ende des Tages

00:06:06: kann den Finanzplan gebrauchen,

00:06:07: um einen kompletten Überblick über seine Finanzen und sein Vermögen zu haben.

00:06:10: Du bist jetzt wirklich, hast du ja gerade erzählt,

00:06:12: schon viele, viele Jahre da drin,

00:06:14: bist wahnsinnig gut connectet in der ganzen Welt der Finanzberatung draußen.

00:06:18: Wie siehst du denn die Zukunft der Finanzberatung?

00:06:20: Und da sind wir natürlich auch bei einer Debatte,

00:06:22: die auch in der Politik 2024 ein Thema war,

00:06:24: also Stichwort Provisionsverbot und Co.

00:06:27: Was denkst du, werden Honorar oder Provisionsgrundelle dominieren?

00:06:30: Gibt es Modell, was du bevorzugst?

00:06:32: Wie schaust du da drauf?

00:06:34: In erster Linie muss man sagen,

00:06:35: glaube ich, dass die Qualität der Beratung nicht davon erkennt, wie man bezahlt wird.

00:06:39: Das ist in meinen Augen wichtiges Statement,

00:06:41: weil beide Seiten immer ganz klar sagen,

00:06:42: Provisionsberater sagen,

00:06:43: "Juhu, beste Möglichkeit, weil kostet ja offiziell nichts."

00:06:47: Der Honorarberater sagt,

00:06:48: "Provisionsberater, das ist als furchtbar, das geht alles nicht."

00:06:51: Wir haben dann einen anderen Ansatz generell und sagen,

00:06:52: es kommt nicht darauf an, wie du bezahlt wirst, es kommt darauf an,

00:06:55: wie du ausgebildet bist und wie du berätst.

00:06:56: Das ist mal so der erste Step.

00:06:58: Die Art und Weise der Bezahlung am Ende muss der Kunde entscheiden,

00:07:01: sofern er denn dazu in der Lage ist oder die Entscheidung gestellt bekommt.

00:07:04: Die EU hat sich ja jetzt gerade relativ offiziell vom Thema Provisionverbot verabschiedet.

00:07:08: Also von daher, wenn wir da in der Zukunft nichts in die Richtung sehen.

00:07:11: Wir selbst sind mit unseren Kebberte Crafters zum Beispiel,

00:07:15: mit unseren Vermögensverwaltenden Strategien als Haftungsdachpartner bei der NFS,

00:07:18: als Honorar-Anlageberater gelistet.

00:07:20: Also, ich glaube, 15 Exoten gibt es da in Deutschland sind nicht ganz so viele.

00:07:24: Wir sind einer davon, weil wir persönlich der Meinung sind,

00:07:27: dass Honorarberatung in dem Bereich die saubeste Form der Beratung ist.

00:07:30: Der Kunde bekommt seine Rechnung, bezahlt die Dienstleistung,

00:07:32: bezahlt uns in der Finanz- und Nachfolgeplanung nach Stunden

00:07:35: und kann dann entscheiden, wie viel er uns in Anspruch nehmen möchte.

00:07:37: Am Ende ist es so ein bisschen Philosophie und auch die Frage eines jeden selbst.

00:07:41: Wie möchte ich am Ende des Tages den Kunden beraten und wie möchte ich bezahlt werden?

00:07:44: Ja, aber ich möchte nicht sagen, dass Provisionberatung besser ist

00:07:47: oder Honorarberatung besser ist.

00:07:49: Das ist in meinen Augen völlig der Quatsch.

00:07:50: Aber verführt denn eine Provision-Modelle nicht gar nicht in der Breite,

00:07:56: vielleicht aber den ein oder anderen dann doch ein Stück weit mehr zu Interessenskonflikten?

00:08:00: Das möchte ich nicht ausschließen.

00:08:03: Kann sein.

00:08:04: Das riecht ja auch an einem jedem selbst.

00:08:05: Gab ja früher auch relativ interessante Produkte in der Versicherungswelt

00:08:10: mit Zehnerstufen, wo man halt Absurde-Saison an Abschlussprovision bekommen hat

00:08:15: und der Kunde nach zehn Jahren am Ende vielleicht 500 Euro rückhaushuhrt hatte oder so was.

00:08:19: Die ganze Zeit die Kosten bezahlt hat.

00:08:20: Muss mal so ein bisschen krass zu formulieren.

00:08:23: Das kann es natürlich durchaus geben.

00:08:24: Ja, es kann auf der anderen Seite auch natürlich Honorarberater geben.

00:08:27: Und ich möchte das nicht einfach nur behaupten, aber einfach mal zu Frage stellen,

00:08:31: ob da in jeder Stunde immer so richtig abgerechnet ist.

00:08:33: Also da geht es glaube ich in beide Richtungen.

00:08:34: Das weißt du nicht.

00:08:35: Das weißt du bei deinem Rechtsanwalt oder bei deinem Steuerberater am Ende auch nicht.

00:08:37: Man geht da immer davon aus und man versucht das glaube ich aber ethisch bestmöglich zu lösen.

00:08:41: In der Form und das sollte man auch tun.

00:08:44: Aber klar, es kann immer mal sein, dass da vielleicht Produktinteressen

00:08:48: im Vordergrund stehen und nicht unbedingt des Kunden Interesse.

00:08:51: Ob das jetzt besser oder schlechter ist, das werden wir jetzt glaube ich sowieso nicht in der Runde entscheiden können am Ende.

00:08:55: Wir, also ihr bei euch im Verband, wie bei den Lesern haben wir auch alle Seiten und das ist auch gut.

00:09:00: Und das Thema Provisionsverbot hat uns natürlich auch wahnsinnig beschäftigt.

00:09:04: Man muss ja sagen, ein bisschen Drive hat die Debatte, aber natürlich auch durch die sich verändernde Produktlandschaft.

00:09:08: Also gehen wir mal auf das Thema aktiv Passives in der Geldanlage vor.

00:09:12: Also das Stichwort ETF und aktiv gemanagt Beforms.

00:09:14: ETFs haben keinen Provision in der Regel.

00:09:17: Das heißt natürlich gibt das ein Stück bei den Takt vor.

00:09:19: Ich meine, ihr seid ja ganz nah dran, auch als Bindegliel zwischen den Produktgebern und den ganzen Beratern da draußen.

00:09:25: Wie nimmst du das denn wahr?

00:09:26: Na gut, die Diskussion ist allgegengertig.

00:09:29: Und man merkt es ja auch, wenn man mit Produktpartnern spricht jetzt beim IFNP oder auch natürlich, wenn wir dann mit den Anbietern sprechen,

00:09:36: um eventuell Produktideen für unsere Vermögensverwaltung zu identifizieren, dass da schon ein gewisser Switch stattgefunden hat.

00:09:44: Das ist ganz klar.

00:09:45: Ich finde die Diskussion auch hier ist mir immer zu sehr schwarz-weiß.

00:09:48: Zu sehr mit nur ETFs oder Nähe ist, geht gar nicht aktiv passiv.

00:09:52: Beides ist ja seine Daseinsberechtigung.

00:09:54: Wir nutzen beides in unseren Strategien.

00:09:56: Auch da muss man ganz klar sagen, am Ende kommt es auf den Anlagestil drauf an und auf die eigene Philosophie, wie möchte ich meine Portfolien steuern und welche Vehikel will ich dafür aus?

00:10:04: Auch da würde ich nicht sagen, gein ich wie bei Provision, Honorar aktiv oder passiv geht nur eins von beiden.

00:10:09: Nein, die Mischung macht es am Ende des Tages in der Form.

00:10:12: Und es gibt gute Produkte, die aktiv sind und die auch wirklich aktiv sind.

00:10:15: Das sieht man ja häufig dann auch nur dann, wenn die Märkte mal nicht funktionieren.

00:10:18: Und es gibt tolle Produkte, die passiv sind.

00:10:21: So, Punkt.

00:10:22: Und beides hat seine Daseinsberechtigung.

00:10:25: Wie ist das denn bei euch im Verband oder unter dem Verein, im Netzwerk, was verhältnis-Provisionsberatung zu Honorar Beratung?

00:10:31: Das ist eine sehr gute Frage, die ich dir so gar nicht direkt beantworten kann.

00:10:35: Oder weiß ich nicht.

00:10:36: Weiß ich wirklich nicht.

00:10:38: Wir haben viele Kolleginnen und Kollegen, die Vermögensverwalter sind, über den Vofo organisiert sind.

00:10:44: Ich denke, da ist es klar, wie da die Bezahlung ausschaut.

00:10:46: Wir haben aber auch viele Teilagents.

00:10:50: Da ist der Großteil tatsächlich noch Provisiones basiert unterwegs.

00:10:54: Mit Servicegebühren, aber dann unter den Kickbacks, die dann wieder durchgeleitet werden.

00:10:57: Oder dann eben noch auf die Servicegebühr eben draufgeschlagen werden.

00:11:01: Gleich ist es natürlich auch für viele Finanzanlagenvermittler, 34F-Vermittler, die wir kennen, die einen super Job machen und die halt sagen, wir machen nicht den 34H, sondern wir machen den 34F und errechnen Servicegebühren und Bebruchs ab.

00:11:13: Du hast gerade gesagt, die Ausbildung von Berater ist eigentlich das was wichtig oder die Qualität der Beratung, um das mal sozusagen.

00:11:19: Wie kannst du denn sicherstellen, dass alle Berater im IFNP auf dem gleichen Stand sind?

00:11:23: Das frage ich mich immer mal wieder.

00:11:24: Also beim IFNP kann ich das schwer sicherstellen auf unseren Veranstaltungen, weil wir ein breites Netzwerk haben und im Endeffekt mittlerweile natürlich Finanzanlagenvermittler, Vermögensverwalter, Private Banker, Family Officer bei uns haben.

00:11:38: Das ist per se eigentlich schon seit jeher eher das etwas gehobener Klientier, was die Ausbildung betrifft.

00:11:45: Also CFP aufwärts, was dort auf unseren Veranstaltungen in der Vergangenheit im Mound-A-Ws war und auch in Zukunft hoffentlich.

00:11:51: Bei einem Netzwerk von den CFP-Berater haben wir ja nicht die Zugangsbeschränkung, dass man jetzt eine CFP sein muss oder CFP sein muss.

00:11:56: Man sollte aber eben sich mit dem Thema Finanzplanung auskennen und das Thema Finanzplanung auch leben wollen.

00:12:01: So das ist für uns ein bisschen die Grundvoraussetzung.

00:12:03: Auch dort kann man sich ja viel über Fortbildungen oder andere Themen auch entsprechend gewisse Dinge aneignen.

00:12:09: Also die Art und Weise und die Qualität der Beratung hängt jetzt nicht davon ab, ob ich CFP bin oder ob ich 35F bin.

00:12:16: Das kann ich als Bankverfilt in gewissen Bereichen vielleicht genauso gut machen oder als Versicherungsverfilt.

00:12:20: Aber man sollte schon am Ende des Tages eben bei der Auswolltagsberater schauen, dass sie eine gute Ausbildung hat und dass er weiß, wovon er spricht.

00:12:26: Diese alte Thematik, die wir früher hatten mit nebenberuflichen Mitarbeitern, die tagsüber einem normalen andern Job nachgegangen sind und abends dann Versicherung vermittelt haben oder das ist eh nicht mehr so das Thema.

00:12:36: Da hat sich der Markt schon massiv gedreht und auch viele große Vertriebe, DVORG oder auch jetzt MLP, haben da massive Qualitätsoffensiven gemacht in den letzten Jahren,

00:12:47: um richtig, richtig gute Leute zu binden und auch die Beratung auf ein anderes Level zu heben.

00:12:50: Und ich finde, das ist zum großen Teil gut gelungen.

00:12:53: Du wirst es nie zu 110 Prozent reguliert bekommen, auch wenn das politisch immer wieder probiert wird in unserer Branche.

00:12:58: Das ist wie in jedem Markt gewisse Dinge regeln sich davon selbst.

00:13:01: Aber da ist in den letzten Jahren viel, viel passiert und da ist viel in die Ausbildung der Berat auch investiert worden.

00:13:07: Und das ist ja eigentlich nur im Kundeninteresse.

00:13:09: Hast du denn über den ganzen Jahr, wir haben jetzt gerade gesagt von weit vor Corona,

00:13:14: dann hatten wir zwischendurch alles nur noch in digitalen Webinaren.

00:13:17: Jetzt merken wir, dass ganz viel digital stattfindet, aber wir zumindest sehen auch wieder einen großen Zulauf auf Events,

00:13:22: auch um am Ende Credits zu kriegen, aber auch um sich auszutauschen und an Vorträgen.

00:13:26: Hast du denn, nimmst du denn da irgendwie eine Veränderung war auch in der Qualität der Konferenzen im Vergleich zu, wie es vielleicht vor zehn Jahren war?

00:13:35: Also grundsätzlich finde ich immer noch und auch wenn wir mit dem IFMP selber natürlich unsere Veranstaltungen von den Shop Learning Days und das Forum in Berlin durchführen,

00:13:44: dass wir in unserer Branche zu viele Veranstaltungen haben.

00:13:47: Du kannst gerade entstehen wie Hamburg, zeitweise eine ganze Woche auf Events gehen, musst theoretisch gar nicht einkaufen,

00:13:53: sondern kannst ja einmal die Woche irgendwie in viele Events besuchen und dich dort ruder nähern und ja...

00:13:59: Du sagst das als wärsterst schlecht.

00:14:00: Fortbilden, nein, grundsätzlich ist Fortbildung gut, aber ich finde, es ist einfach zu viel.

00:14:06: Ja, weil jeder von uns muss ja auch noch seine tägliche Arbeit machen, wir sind dann in Kontakt und können nicht ständig zu diesen Veranstaltungen gehen.

00:14:12: Den Trend, den wir festgestellt haben, bei uns auch ist tatsächlich, wie du aus sagst, dass es zum physischen Event in Schluckwald zurück geht.

00:14:20: Das heißt, digitale Angebote sind gerne genommen für Fachthemen oder gewisse Sonderthemen, die man mal spielen möchte, um breites Publikum zu erreichen.

00:14:27: Aber also networking Events oder die Veranstaltungen auch die wir machen, die sind oder die ihr freundlich schon einer Größe und beliebt halt wieder in physischer Natur und nicht virtuell als Webinare.

00:14:37: Also wir haben früher Webinare ja auch mit dem IFMP angeboten, das machen wir außerhalb unserer Online-Akademie gar nicht mehr.

00:14:42: Wir haben ja gerade schon ein bisschen darüber gesprochen oder durch das gerade angeteasert, so die Politik will das auch regulieren und Pipapo.

00:14:48: Es gibt ja auch immer wieder Kritik in breiten Teilen der Bevölkerung, aber auch in der Politik, dass die Finanzbranche nicht transparent genug sei.

00:14:55: Also man sah das ja auch in den Debatten zum Provisionverbot etc.

00:14:59: Jetzt kann man das irgendwie auch weglächeln, man kann das aber auch natürlich ein Stück weit ernst nehmen.

00:15:02: Gibt es Maßnahmen, die du ergreifen würdest, um diese Kritik in der Branche besser zu adressieren?

00:15:07: Ja, ich würde definitiv aus politischer Sicht eine große Kampagne in Richtung Finanzbildung starten, weil die ist einfach in unserem Land nicht wirklich gut.

00:15:17: Das muss man ganz klar sagen.

00:15:18: Das wird zum Teil auch vorgelebt, dann eben von den Damen und Herren, die uns regieren.

00:15:24: Aber wirklich große Finanzbildung gibt es nicht.

00:15:26: Es gibt keine starke Aktienkultur, die wächst vielleicht gerade mal so ein bisschen jetzt mit der jüngeren Generation heran, wo sich viele dann über Online Broker das erste eigene Depot öffnen, ETFs darüber, wo wir gar gesprochen haben.

00:15:37: Es sind Kosten günstig, da werden dann eher Sparklinien mal angelegt, anstatt einen Bauschbaffertrag abzuschließen, was beides eine Berechtigung hat, aber ja schon mal ein guter Schritt ist.

00:15:43: Gerade für junge Leute, um Vermögen halt darauf zu bauen, um vielleicht auch mal die erste nicht so schöne Markphase mitzumachen und zu sehen, dass ein Cross-Average-Effekt eintreten kann und so weiter.

00:15:53: Das ist definitiv eine tolle Entwicklung.

00:15:56: Aber grundsätzlich ist das Thema Finanzbildung in Deutschland ein großes Thema, was wir mit dem NFP auch mal versucht haben, zu spielen über Pro Bono Finanzplanung als Beispiel.

00:16:04: Für Menschen, die das ihnen nicht bezahlen können, einfach mal zu zeigen, was bedeutet Geld, was ist Geld, wie funktioniert es überhaupt?

00:16:10: Was würdest du denn machen, wenn du jetzt, ich habe keine Werenscheide, dass du in Ende Wirtschaftsminister bist, aber zwei für zwei, wenn du Bundeskanzler wärst, was würdest du machen?

00:16:16: Man redet ja momentan so schön über Entwürfe oder Bundestagsdebatten, ich würde es auf jeden Fall mal zur Bundestagsdebatte stellen.

00:16:22: Und nach Möglichkeit wäre das in meinen Augen ab einem gewissen Alter ein Schimpffach. Finanzbildung.

00:16:28: Das heißt, die ganzen Trade Republics Skateboard.

00:16:32: Bählebils und Co. angesprochen. Also man kann heute mit Freifingertippen irgendwie sein

00:16:36: ganzen Monatslohn in irgendeinen ETF oder eine Aktie stecken, gutem wie im Schlechten.

00:16:40: Welche Rolle spielt in Technologie in der Zukunft der Finanzberatung?

00:16:44: Ich glaube, das ist eine große Rolle. Die Mandanten haben schon immer mehr den Anstpruch,

00:16:49: ihre Vermögenswirte komplett zu sehen. Also da reden wir ja nicht nur über das Deport

00:16:55: oder über Versicherung, sondern auch über Immobilien oder auch Darlene zum Beispiel

00:16:59: auf der Passivseite, wo man den aktuellen Stand sehen möchte, wo man eine persönliche

00:17:03: Privatbilanz vielleicht abruft hat oder sowas. Und das wird in Zukunft immer mehr eine große Rolle

00:17:07: spielen. Und es ist für uns Berater eigentlich auch der einzige USB, den wir haben, im Coaching und

00:17:12: in der Anlage, um den Kunden Mehrwerte zu bieten. Weil wenn wir das Thema Finanzbildung spielen und

00:17:17: die Menschen besser gebildet sind, dann werden einige uns nicht brauchen. Also besser gebildet sind

00:17:22: im Thema finanzielle Entscheidungen oder im Umgang mit Geld. Das mache ich damit. Und wir müssen uns

00:17:28: natürlich als Berater schon auch positionieren und müssen eben irgendwie auch den Mehrwert

00:17:33: bieten. Für uns ist der Mehrwert, dass wir sagen, hey, wir machen die Finanzplanung für dich mit.

00:17:36: Ja, bis hin zur Nachfolgeplanung können wir diese Themen spielen. Wir haben ein Netzwerk mit Steuerberatern

00:17:40: rechtsanwälten, wo dann eben die Themen, die wir Steuerbereitungsgesetz oder das Rechtsbereitungsgesetz

00:17:44: betreffen, übergeben werden können. Und wir spielen quasi dann den Netzwerker in der Mitte

00:17:49: und koordinieren die ganze Geschichte. Das ist ein Riesenmehrwerk, glaube ich, wie das ein Family

00:17:53: Office auch tut oder die eine oder andere Bank mit ihren Einheiten. Und das ist eine Positionierung.

00:17:59: Und dort spielt natürlich das Thema KI und auch Digitalisierung eine Riesenrolle.

00:18:04: Setzen sich Berater genug mit dem Thema KI deiner Meinung nach auseinander?

00:18:08: Ja, ich glaube schon. Also wenn wir das auf unseren Veranstaltungen sehen und wir dort ein Slot zum

00:18:13: Thema KI haben, ist zumindest immer gut gefüllt. Das kann jetzt beide Seiten sein. Das kann natürlich

00:18:17: bedeuten, sie haben sich vorher damit noch nicht auseinandergesetzt oder sie setzen sich sehr stark

00:18:20: damit auseinander und wollen eine neue Meinung oder eine neue Idee hören. Ein bisschen problematisch ist

00:18:24: natürlich, dass unsere Branche überaltert so langsam. Der Nachwuchs fehlt und wie in vielen

00:18:29: anderen Branchen auch, ist der Durchschnitt immer älter und von daher ist natürlich dann irgendwann

00:18:35: auch die Bereitschaft, sich mit diesen ganzen Themen auseinanderzusetzen, wahrscheinlich einmal ein

00:18:38: bisschen geringer. Von daher kann ich das gar nicht so 100 Prozent beantworten, ob sich da die

00:18:42: Branche genug miteinander setzt oder nicht. Wie siehst du das denn? Ich glaube, da ist noch Luft nach

00:18:46: oben. Also mein Abergut gilt, dass bei dem Thema KI ist es relativ komplex. Auf der einen Seite

00:18:51: verändert sich das Gefühl im Wochentakt. Auf der anderen Seite gibt es da sehr viel Wortwürschen

00:18:56: allgemein drin. Wir experimentieren natürlich selber auch damit, sowohl im Redaktionellen kriegen

00:19:00: aber natürlich auch die Anbindungen mit. Wir haben auch letztens mit JP Morgan geredet, die ja im Jahr,

00:19:05: ich glaube, es gab 20 Milliarden in ihre Spectrum-Plattformen investieren, also mehr als mancher

00:19:11: deutscher DAX-Konzern an Umsatz macht. Also es ist schon beeindruckend, was damit geht. Ich glaube,

00:19:18: die Ur-Aulforie von diesem Chatchi-VT-Moment, hey, jetzt kann die KI alles, das ist ein Stück weit weg.

00:19:24: Ich glaube, es wird sich wahnsinnig spezifizieren. Aber es ist vielleicht eine gute Überleitung zu

00:19:29: meiner nächsten Frage. Du hast gerade gesagt, der Berater wird vielleicht auch ein Stück weit

00:19:32: obsolesen oder man muss gucken, naja, so hast du es nicht gesagt, sondern er könnte obsolesen

00:19:35: für den besser gebildeten Selbstanleger oder Privatanleger. Gleichzeitig hast du gesagt,

00:19:40: das geht um die Strukturierung von Vermögen, Immobilien, Geld, Forms etc. Wann ist denn der Punkt,

00:19:48: wenn man jetzt sich mit der draußen anguckt? So, jetzt kann jeder einfach sich ETFs bauen und das

00:19:52: macht er erstmal weiter, da ist seine Sparbkläne laufen und da kein Mensch holt sich, wenn man

00:19:55: 5.000 Euro Vermögen hat, ein Finanzberater draußen. Wer jetzt noch bei der Sparkasse ist, so klar,

00:20:00: der hat vielleicht seinen Berater, aber es gibt auch immer mehr Bekannte für mich auch, die sind bei

00:20:03: Revolute oder so, da gibt es nicht mal jemanden, den man noch anrufen kann. Irgendwann ergibt das

00:20:08: sicherlich Sinn? Wann ist denn dieses Irgendwann? Wann im Leben jetzt so in dem Umfeld, in dem wir

00:20:13: jetzt sind mit all diesen Trades wie Publix und Robo-Advisors und so, wann steckt denn die Stunde

00:20:18: von einem Berater, was denkst du? Ich finde, die steckt eigentlich immer, weil wir reden jetzt

00:20:22: über die Vermögensanlage, aber es gibt ja noch die andere Seite, man muss auch die Risikoabschächerung

00:20:25: sehen, weil ich habe ja ein relativ großes Kapital, bloß gelöst von Liegenkapital, das ist mein

00:20:29: human Kapital. Also, das Berufs- und Fähigkeit und Kult. Genau, Berufs- und Fähigkeit,

00:20:33: Spurekankheitenvorsorge, was man da auch immer dann in dem Bereich wählen kann, aber das ist ja der

00:20:37: erste Step, mit dem es eigentlich losgeht. In meinen Augen ist der Berater, wenn ich das nicht

00:20:40: selber mache über eine Plattform, ob ich selber nicht um dieses Thema kümmer, mich da nicht einlese,

00:20:44: da sind wir wieder beim Thema Finanzbildung, dann brauche ich halt auch in jungen Jahren ein Berater,

00:20:48: der mich da eben dementsprechend richtig aufklärt und entsprechen mir auch die richtige Absicherung

00:20:53: besorgt. Das hat in meinen Augen nichts mit Vermögensgrößen zu tun. Das ist ja das, was ich immer

00:20:57: sage bei Finanzplanung, das Lebensplanung. Das geht nicht darum, dass wir sagen, wir brauchen jetzt den

00:21:02: Kunden mit 500.000 Euro diklinen Vermögen und dann geht es mal los, sondern das betrifft eigentlich

00:21:06: jeden, vom Kleiner fahnen. Das stimmt, also gerade im Versicherungsbereich ist es natürlich auch

00:21:10: smarter, sehr früh anzufangen. Gleichzeitig glaube ich, auch da gibt es natürlich eine

00:21:15: Digitalisierung durch diese ganzen Check 24 und Code, die es so gibt. Ob man das, was man dann dort

00:21:18: abschließt, immer für dich das passende ist, mag mal dahingestellt sein, aber ich glaube schon,

00:21:23: dass es wahrscheinlich komplizierter wird, durch diese ganze Digitalisierung, weil wie

00:21:28: mehr Leute denken, das kann ja auch selbst. Na klar, der Zugang ist einfacher. Also die

00:21:32: Zugangsbarrieren sind einfach niedriger als früher, das muss man ganz klar sagen, aber es gibt

00:21:36: zu viele Seinheiten in diesen Polissen, dass ich unbedingt jemanden immer empfehlen würde,

00:21:41: einen Berater aufzusuchen, der sich mit dem Thema auskennt. Und beim Thema Finanzplanung ist es ja

00:21:45: einfach so, dass wir das ganze Vermögen global sehen. Es geht ja nicht nur um das Liquiderset,

00:21:48: sondern wie ich vorhin schon dachte, wir haben das Thema Versicherung, wir haben geschlossen

00:21:52: in Beteiligung, es gibt mittlerweile auch nicht mehr so viele von früheren Riesenthema gewesen.

00:21:56: Wir haben Versicherungen drin, wir haben steuerliche Themen drin, Immobilien drin, Kredite drin. Das muss

00:22:00: ja alles mit berücksichtigt werden. Und das kann auch bei einem jungen Menschen, der ein Auto braucht

00:22:04: für seinen Job, weil er im öffentlichen Nahverkehr nicht gut angebunden ist, was in Schleswig-Wollstein

00:22:09: oder Niedersachsen, also außerhalb der großen Städte, durchaus mal der Fall ist, da fährt der

00:22:13: Bus nur alle Stunde. Bei uns draußen in Vier-Marschland fährt der immer noch nur alle Stunde. Das kann

00:22:18: man sich in der Stadt gar nicht vorstellen. Und dementsprechend ist das natürlich eine Thematik,

00:22:23: da muss man vielleicht ein Auto finanzieren, dann habe ich die ersten Verbindlichkeiten auf der

00:22:26: einen Seite, hat man eine Arbeitskraft, die ich abschneche, muss auf der anderen Seite und schon

00:22:30: fehlt wieder ein gewisser Teil, den ich nicht investieren kann, eben für die Altersvorsorge,

00:22:33: oder für unvorhergesehene Ausgaben. Und ich finde, das ist so komplex und wenn man sich

00:22:38: damit vorher nicht auseinandergesetzt hat, dass selbst zu entscheiden kann, kann man das natürlich

00:22:41: tun. Aber da fängt Finanzplanung eigentlich an. Du hast gerade gesagt, die Branche überallt hat,

00:22:46: warum möchte denn keiner mehr berater werden? Das ist eine gute Frage, das weiß ich auch nicht. Also

00:22:51: ich finde eigentlich, dass wir so ziemlich einen Traumjob haben, weil ganz viele Menschen eigentlich

00:22:55: Berater benötigen in Deutschland und wir denen eigentlich helfen können. Warum die Jugend heute

00:23:03: oder der Nachwuchs da so gering ist, ich kann es nicht sagen, ich weiß es nicht. Die Strohkis,

00:23:08: um es jetzt mal so zu sagen, oder Strukturvertriebe, die finden ja schon noch nachends. Also was machen

00:23:11: die denn vielleicht besser? Vielleicht akquirieren die anders. Das kann sein. Vielleicht haben die

00:23:16: eine andere Ansprache, als das bei uns der Fall ist. Bangen und Versicherungen haben natürlich

00:23:20: auch nicht unbedingt das beste Image. Also als ich Versicherungskauf mal gelernt habe,

00:23:24: ich glaube selbst der Bestatter war durchaus nicht das beste. Das ist ganz gut formuliert,

00:23:28: denn der erste Umfrage war glaube ich der Versicherungsmitarbeiter immer noch auf dem

00:23:31: letzten Platz. Vorletzt wäre es für mich nicht mehr sicher. Also trotz Stromberg muss man sein.

00:23:37: Ja, Robert Habeck würde sagen, das sind zwar Letzte, aber keiner ist mehr hinter uns. Da kann man

00:23:41: auch positiv verkaufen. Aber ja, das ist so tatsächlich. Aber du hast gerade schon ein bisschen

00:23:45: angesprochen, eure Events auch in Berlin habt ihr immer größt ist, aber ihr habt auch kleine Events

00:23:49: drum herum. Was inspiriert euch denn eigentlich solche Events organisieren? Oder was ist das Ziel

00:23:55: dahinter? Ist es die Vorbildung? Ist es das Netzwerken? Also man, das spielt alles rein. Aber was ist das

00:24:00: primäre Ziel? Netzwerken. Netzwerken ist das primäre Ziel. Früher war das primäre Ziel tatsächlich,

00:24:05: dass da Ringen von CPDs der Teil nebendern. Das hat sich über die Jahre ein bisschen verschoben,

00:24:10: weil man mittlerweile doch auch bei relativ vielen Webinaren oder auch anderen Veranstaltungen

00:24:15: CPDs bekommen kann. Also dafür muss man jetzt nicht zu uns kommen. Wir haben den Anspruch eigentlich

00:24:19: nach wie vor eine Netzwerkveranstaltung zu sein, dass die Leute sich untereinander connecten können,

00:24:24: dass sie die eine oder andere spannende Idee produktzeitig mal mitnehmen, dass sie gute

00:24:27: Fachvorträge haben, dass wir gute Keynote Speaker haben und dass es im insgesamt Zusammenfassen

00:24:32: am Ende ein gutes Event ist, wo man sich wohlgefühlt hat und wo man gute neue Kontakte oder alte

00:24:37: Kontakte wieder treffen konnte. Welche Themen werden denn auf deinen bzw. euren Veranstaltungen

00:24:43: besonders gefragt? Was sind denn so aktuelle Trends, aber auch Herausforderungen, die du in der Beratenschaft

00:24:48: merkst? KI ist ein Thema, haben wir gerade besprochen. Das ist eigentlich auf jedem Event

00:24:53: mittlerweile mindestens ein Folgtrastslot. Dann haben wir Nachfolgethemen, wo sich immer wieder

00:24:58: relativ viel verändert im Bereich der Nachfolgeplanung, wo wir eigentlich mindestens immer ein Slot anbieten.

00:25:04: Auf Seite der Berater oder auf Seite der Kunden? Auf Seite der Berater. Dann natürlich ganz klar

00:25:11: volkswirtschaftlich und politische Themen. Das ist eigentlich immer so das Kernthema,

00:25:15: deswegen ist bei unseren Veranstaltungen häufig der erste Slot ein volkswirtschaftlicher Vortrag,

00:25:19: wo einfach mal das große Ganze einmal zusammengefügt wird, die Erwartungen für die nächsten

00:25:22: Monate so ein bisschen erläutert werden und wo dann jeder seine persönlichen Ideen von

00:25:27: ableiten kann. Das treibt die Leute mit am meisten um regulaturik. Immer wieder ein Thema. Was kommt

00:25:33: das nächstes aus? Es hört auch nicht auf. Es kommt immer wieder was Neues dazu. Man wird immer

00:25:37: mehr beschnitten. Man muss immer mehr Zeit aufwenden auch. Also immer weniger Zeit,

00:25:42: um dein Daily Business zu kümmern und muss sich immer mehr um regulaturik kümmern. Das ist auch

00:25:46: ein Riesenthema, was auf den Veranstaltungen immer wieder zur Sprache kommt und wo wir dann

00:25:50: natürlich versuchen, so ein bisschen Abhilfe zu schaffen mit Tipps oder entsprechend auch mit Vorträgen.

00:25:54: Was ist das Thema Nachfolgeplanung gerade angesprochen? Also wenn du hast auch gesagt,

00:25:58: ist ein überalterter Branche. Wenn man jetzt irgendwann sagt, ich meine, das kann man natürlich auch

00:26:02: noch theoretisch über die Rente hinaus machen, aber wenn man jetzt einfach mit 70 sagt, ich will

00:26:05: nicht mehr, ich verkaufe meinen Bestand oder übertrage den Bestand, das beschäftige ich natürlich

00:26:10: auch leser bei uns. Aber das hat natürlich auch zur Folge, dass immer weniger Leute immer größere

00:26:14: Bestände haben in der Branche. Also die Berater, die wenig oder die, die es noch gibt im Schnitt immer

00:26:18: mehr Vermögen verwalten, um das mal sozusagen. Fiert das eine gute Entwicklung? Teils teils. Also

00:26:24: zum einen muss man sagen, das ist natürlich sich der Vermögen so ein bisschen professionalisiert,

00:26:28: ob in der Verwaltung. Auf der anderen Seite wird es für den Endkunden ein schrittweise schwieriger

00:26:35: Zugang zu halten. Weil natürlich bei den Einheiten auch die Einschließgrößen immer größer werden.

00:26:40: Oder höher werden. Weil eben auch dort der Nachwuchs fehlt, um entsprechend mehr Kunden und mehr

00:26:44: Verbindung einfach zu betreuen. Und von daher muss ich das immer in beide Richtungen sehen,

00:26:51: von meiner Seite her. Und ich finde die Entwicklung auf der einen Seite super, weil das eben mehr

00:26:54: Professionasierung bedeutet. Das ist so ein bisschen wie in UK, wo sich auch sehr, sehr stark damals

00:26:59: nach dem Provisionsverbot, was natürlich noch ein härterer Schnitt war, der Markt reguliert hat und

00:27:03: auch ein Stück weit bereinigt hat. Bei uns passiert die Bereinigung aus all das Gründen vielfach.

00:27:08: Und das ist zum Teil schade, weil gerade in der Fläche dann der Zugang fehlt.

00:27:12: Du hast gerade gesagt, wenn KI-Vortrag bei euch ist, da ist die Hütte voll,

00:27:15: regulatorisch kommt regelmäßig wieder. Ich denke mal, das sind so Themen,

00:27:19: die jeder dann noch sofort versteht. Welche Trends in der Finanzbranche sind in deiner Meinung

00:27:24: nach noch unterschätzt? Das ist eine sehr gute Frage. Würst du jetzt spontan eigentlich gar nicht,

00:27:29: welche Trends in der Finanzbranche sind unterschätzt? Oder für die Beraterschaft. Also ich glaube jetzt

00:27:34: mal, Tokenisierung ist jetzt nichts, was den Berater morgens sofort enttreiben sollte. Nein,

00:27:38: auch nicht mehr. Also wir haben ja in Berlin auf dem Forum damals über KI auch diskutiert. Da

00:27:43: war dann auch wieder das Thema Kryptowährung, weil da eine der Währungen dann über die

00:27:49: 100.000 gesprungen ist oder knapp dran gekratzt hat zu den Tagen. Also wenn, dann würde ich sagen,

00:27:54: unterschätzt am meisten ist wirklich die persönliche Darstellung und die persönliche

00:27:59: Entwicklung des Mehrwerts für den Kunden. Also wie kann ich mich positionieren in Zukunft und

00:28:05: wie schaffe ich das gegenüber den technologisch natürlich top dastehenden Plattformen, meinen

00:28:11: Mehrwert bei den Kunden eben darzustellen. Wir haben in Mannheim jetzt auf dem Vorkongress gerade

00:28:16: auch über den hybriden Investor diskutiert, der ja allgegenwärtig ist, der bei 200,000 Euro beim

00:28:22: Vermögensverwaltung im Depot hat und die gleiche Summe nochmal dann eben bei einem Broker in seinem

00:28:26: ETF Depot. Wie schaffe ich das den Kunden noch mehr, um mich zu binden? Wie schafft man das?

00:28:31: Durch eine klare Dienstleistung, ein klares Angebot und am Ende des Tages ist es wahrscheinlich

00:28:35: Finanzplanung. Das heißt die Darstellung aller Verbögenswerte in einem Tool, da sind wir wieder

00:28:39: bei Digitalisierung und dann eben in Verbindung mit Finanzplanung das komplette Lebensmodell

00:28:44: in Zahlen dargestellt. Sven, du hast vorhin direkt erzählt, das Geld hat dich gelockt eigentlich

00:28:49: in die Branche. Wenn du nicht in der Finanzbranche tätig wärst, was hättest du denn gerne gemacht?

00:28:55: Also gibt es ein anderes Feld, das dich irgendwie fasziniert?

00:28:57: Fliegerei. Also ich will für mein Leben gern tatsächlich Pilot geworden. Ich wollte damals auch

00:29:02: mich bei der Lutzwaffe einschreiben. Ich war aber nur leider zu groß. Die nehmen nur bis 1,90 und

00:29:06: ich war damals schon 2 Meter und da haben sie gedacht, ist nicht ja. Für den Fliegerischen

00:29:10: Dienst hat es dann nicht gereicht. Das führt dann dazu, dass ich einfach noch ein bisschen bei der

00:29:13: Bastelbeige spielt habe und verweigert habe. Ich habe dich ja eingegangen gefragt, wo du deine

00:29:20: Zeit bei MPV gegründet hast, was so dein Ziel damals war als junger Branche-Einsteiger. Welche

00:29:26: persönlichen Ziele hast du denn noch nicht erreicht und wie planst du sie zu erreichen?

00:29:29: Das ist wirklich vermessen zu sagen mit 47, ich habe alles erreicht.

00:29:34: Aber zumindest ein Büro mit Altverblick.

00:29:35: Das ist schon mal ein Punkt geworden, ja genau. Das ist eine tolle Sache. Aber das macht es jetzt

00:29:41: am Ende des Tages im Gesamtumfeld auch nicht besser. Das muss man auch ganz klar sagen.

00:29:46: Ich bin sehr zufrieden. Also beruflich würde ich sagen, ist es tatsächlich besser gelaufen,

00:29:50: als ich dachte. Also das hätte ich mir seinerzeit nicht träumen lassen, als ich angefangen habe,

00:29:54: dass wir diese Entwicklung mal nehmen. Im Umkehrschuss war das unfassbar viel Arbeit und

00:29:58: wenn ich das so rückwirkend betrachte, gerade so in meinen jungen Jahren, wo viele meiner

00:30:02: Kollegen oder Kumpels auf Mallorca eine Woche feiern waren und ich war halt in der Zeit arbeiten

00:30:07: und am Wochenende waren die feiern und ich war halt arbeiten. So da ist auf viel Zeit irgendwie

00:30:11: den Bach runtergegangen, eben für die Investition in die Zukunft, in die Firma. Aber das am Ende

00:30:18: des Tages war das die goldrichtige Entscheidung aus heutiger Sicht und von daher bin ich mit dem,

00:30:22: so wie es ist, total zu sein. Wenn du deinem ich von damals Anfang der 20er, also dann dem jüngeren

00:30:29: Sven nochmal einen Rat geben könntest, welcher wär's? Genau so wie damals auch nicht aufgeben.

00:30:34: Also das ist immer so die größte Hürde. Man hat doch am Anfang mehr Misserfolg als Erfolg. Das ist

00:30:39: einfach so und das kann schon mal dazu führen, dass man sich wirklich überlegt, macht das eigentlich

00:30:46: Sinn, was ich hier tue. Dieses nicht aufgeben und dieses weitermachen, egal was ist und egal wie

00:30:51: viel Misserfolg du hast, über den hinüber zu gehen und weiter zu machen und dann wieder den

00:30:55: Erfolg zu haben, das würde ich ihm raten, dass er das einfach nochmal so macht. Aber das ist nicht

00:31:00: immer einfach. Also dann immer wieder gegen die Wand zu laufen und wieder auszustehen. Das ist

00:31:05: schon hart, aber es lohnt sich, wenn man das macht. Ein paar Sagen haben, sind schon im Gespräch

00:31:09: angeklungen, aber wenn du dich auf eine Sache festlegen müsstest, die du von heute auf morgen

00:31:13: in der Finanzbranche so mit einem Fingerschnip ändern könntest, welche wäre das und warum?

00:31:18: Das ist eine sehr, sehr gute Frage. Ich finde manchmal in unserer Branche selbst nehmen wir uns

00:31:25: zu wichtig und ein bisschen weniger Aufgeregtheit und ein bisschen mehr Entspannung in gewissen

00:31:31: Bereichen, glaube ich, würde uns allen ganz gut tun. So ein bisschen zurück Down Tours. Man merkt

00:31:36: es manchmal auf gewissen Veranstaltungen und da ist mir manchmal zu viel selbst der

00:31:41: Anstellung dabei und da will ich doch dankbar, wenn das alles mal wieder so ein bisschen ein

00:31:46: etwas normaleres Wern kommt. Ein bisschen weniger Propans. Ich glaube, das würde uns allen gut tun

00:31:50: in der Branche. Insofern danke für den Austausch-Send. Das hat Spaß gemacht. Ich glaube, über die

00:31:55: Finanzberatung, da wird uns noch eine ganze Weile die Gesprächsthemen nicht ausgehen. Auch mit Blick

00:31:58: auf KI-Regulaturik. Bitcoin war die Währung, die du vorhin nicht in den Mund nehmen wolltest.

00:32:02: Ich versuche, mich immer produktneutral auszurücken. Ein Thema der Finanzplanung übrigens.

00:32:07: Das ist sehr guter Hinweis. Insofern freue ich mich, wenn wir das nochmal wiederholen.

00:32:11: Sehr gerne. Bis bald.

00:32:12: Bis bald. Danke.

00:32:14: [Musik]

00:32:17: [Musik]

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